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Alt 09.05.2014, 16:45   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Cebrail!

Danke für deine Gedanken!

Die von dir erwähnte Zeile, die dir nicht gefällt, beschreibt jene erotischen Fantasien, die man als selbsterniedrigend empfindet, und für deren Ausleben absolutes Vertrauen, Verschwiegenheit und Toleranz des Partners unabdingbar sind.
Fast jeder hat wohl so ein paar ganz spezielle "Wünsche", für die er sich vor anderen genieren würde. Derlei offen zu zeigen würde die eigene Würde verletzen, das eigene Selbstbild untergraben. Also lässt man diese Bedürfnisse unbefriedigt, verleugnet sie, schließt sie weg, bis sie gären und sich schließlich irgendwann unkontrolliert Bahn brechen, wobei der potentielle Schaden natürlich noch erheblich größer sein mag.

In diesem Gedicht bietet sich das LyrIch also dem Partner als solch ein absolut toleranter und vertrauenswürdiger Partner an, bei dem der andere auch seine "speziellen Fantasien" ausleben kann, weil sie von Toleranz und Verständnis - oder einem ähnlichen oder ergänzenden Begehren - getragen und abgefedert werden.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (06.08.2017 um 13:05 Uhr)
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