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Alt 13.04.2014, 10:21   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi gin,

ne, da liegst du leider völlig falsch, das hat mit der Insel Lampedusa prinzipiell überhaupt nichts zu tun.
Die Namensähnlichkeit ist rein zufällig, das war eine fiktive Eingebung, obwohl ich im Nachhinein doch einige Google-Links zu diesem Ausdruck finden konnte.
Ich habe das jetzt aber nirgendwo abgeschaut, sondern es kam mir selbst in den Sinn.
Die einzige Verbindung zu Lampedusa besteht nur darin, dass sich die Einwohner dieser südlich von Sizilien gelegenen Insel die Legende einer (verrückten) Frau erzählen und ich diesen Text ebenfalls als Legende, im Sinne von ausschmückender Darstellung, Erzählung oder Geschichte, untertitelte.

Zu den Geiern möchte ich nur anmerken, dass ich persönlich der Meinung bin, dass deren Eigenschaften auf die menschlichen Eigenschaften übertragen, keine Herabwürdigung dieser Spezies darstellen kann.
Es ist ihre Lebensart, die absolut seine Richtigkeit besitzt, denn ein Geier tut das, was er tun muss, jedoch sind seine Eigenschaften, auf den Menschen übertragen, für letzteren weniger schmeichelhaft.
Also keine Sorge um die Geier. Sie sind schon in Ordnung und erfüllen eine wichtige Aufgabe in der Natur.

Ich kann natürlich nicht sagen, ob es sich für dich lohnt, über diesen Text nachzudenken, aber anscheinend hast du das ja doch getan, auch wenn du für dich zu keinem Ergebnis kommen konntest.

Poltisch ist er nicht gedacht, vielleicht indirekt ein wenig, aber nicht vordergründig, kritisch aber schon, denn es ist eine Charakterstudie, siehe Chavalis Kommentar.

Na ja, was soll ich sagen? Wenn du mit dem Text nichts anzufangen weißt, dann muss ich das wohl so hinnehmen.
Ein Sonett muss aber nicht zwangsläufig "schön" sein, wobei wir ja wieder bei einem recht subjektiven Eindruck angekommen wären.
Ebenfalls muss Lyrik nicht immer schön sein, denn Sprache ist mehr, als nur eine ästhetische Angelegenheit. Mit ihr können alle Dinge und Zustände beschrieben werden, auch die, welche wir individuell als nicht schön bezeichnen.
Wer sagt denn, dass nur solche Dinge lyrisch beschrieben werden sollen, müssen oder dürfen, die nur die Schönheit im Sinn haben?
Ästhetik ist und bleibt nämlich reine Geschmackssache und darüber lässt sich nun wirklich nicht streiten.

Ich kann es dir nicht verübeln, wenn du solche Texte nicht (mehr) lesen magst, denn es liegt mir fern, dir meinen Geschmack aufzwingen zu wollen.

Nichtsdestotrotz habe ich Freude an solchen Texten, auch oder gerade weil sie negativ sind, denn auch diese Seite hat ihre Existenzberechtigung.
Das ist wie mit Yin und Yang, beide könnten ohne einander nicht sein und jedes findet sich im anderen wieder.

Das ist für mich Berechtigung genug, um auch darüber und in dieser Weise zu schreiben.

Die provokative Note ist dabei beabsichtigt.

Vielen Dank für deine Beschäftigung mit dem Text, auch wenn er dir nicht zusagen konnte...


Hi Chavi,

stimmt, mit Lampedusa hat es nun überhaupt nix zu tun (s.o.).

Du kommst der Sache schon ziemlich nahe, denn wie ich vorhin schon schrieb, ist der Text vielmehr die Charakterstudie eines bestimmten Typus' Mensch.

Es handelt sich um den gescheiterten und verbitterten Typen, der seine Chancen nicht zu nutzen wusste und durch seine Verärgerung nur noch dort auftaucht, wo er seine negative Stimmung verbreiten kann.
Er muss seine Destruktivität immer dort kundtun, wo sowieso schon alles (für ihn) gelaufen ist, denn er ist zudem noch rachsüchtig und hinterlistig, weshalb meine Worte auch nicht zartfühlend, sondern ziemlich rabiat waren, denn sie beschreiben ja ein Handeln aus niederen Motiven.
Wie sagt ma so schön? Je höher sich jemand aufschwingt, desto tiefer wird sein Fall sein.

Obwohl es eigentlich recht traurig ist, kann man aber auch darüber lachen, denn ein solcher Typus macht sich selbst zum Narren und merkt es nicht einmal, wie tief er bereits abgestiegen ist.

Es ist eben eine Frage des Charakters.

Ich bedanke mich fürs Lesen und deine Gedanken zum Thema...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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