[Stimme der Zeit]

Hallo, liebe Chavi,

Zitat von Chavali:
wenn das so einfach wäre:

...dann hätten wir das Leben enträtselt...

Vielleicht ist die "Lösung" des Rätsels als solche nicht zu finden, es bleibt vieles rätselhaft und unerklärlich, was so mit uns geschieht - meist im negativen, manchmal aber auch im positiven Sinne. Daher meine Titelwahl, denn - was könnte helfen, mit "Unlösbarkeit" fertig zu werden? Der Titel ist ein Wortspiel, denn "gelöst", kann auch "gelöst sein" bedeuten - also "entspannt, gelassen, unverkrampft, zwanglos", meist sind wir das nach einem Zustand der vorherigen "Anspannung".

Zitat von Chavali:
Irgendwie ist es schön, gut und richtig, dass das Leben ein Ratespiel bleibt.
Ich wollte gar nicht wissen, was mich noch erwartet.
Einiges kann man lenken, das meiste nicht.
Viele Einflüsse von außen spielen eine Rolle, und man kann manchmal nur zuschauen.

Ja, ich würde auch nicht wissen wollen, was mich noch so alles "erwartet". Ich bemühe mich um "Gelassenheit" und begegne den Dingen/Ereignissen dann, wenn sie "da" sind. Natürlich "denke" ich auch "voraus", aber das sind (bestenfalls!) Wahrscheinlichkeiten, gebildet aus dem, was war und ist, also die daraus entstehenden "Möglichkeiten". Wenn ich dabei nur an "Wahrsagerei" und ähnlichen Unfug denke - ich glaube, die Menschen, die nach einer "Zukunftsschau" streben, wissen gar nicht, was sie sich (in mehrfacher Hinsicht) damit antun. Natürlich ist das reiner Unsinn, aber hier kommt der Glaube ins Spiel. Wenn also einer dieser Scharlatane jemandem sagt, er würde im nächsten Jahr schwer erkranken - was resultierte daraus? Nun, dieser Mensch würde, falls er den Blödsinn glaubt, bewusst und unbewusst genau darauf "hinarbeiten" - und die "Prophezieung" somit selbst "wahrmachen". Damit "arbeitet" dieser "Markt der Manipulation" und hat damit bis zu einem gewissen Grad Erfolg, denn sonst gäbe es ihn ja nicht - er arbeitet mit dem Prinzip der "sich selbst erfüllenden Prophezeiung". Dasselbe Spiel wäre es, würde eine neue Liebe prophezeit - denn der/die Betreffende ginge unwillkürlich dazu über, intensiv "Ausschau" zu halten. Was die Chancen dann prompt drastisch erhöht, jemanden kennenzulernen ...

Und du hast vollkommen recht. Ich denke auch von Zeit zu Zeit, dass mein Leben beträchtlich ruhiger und komplikationsloser verlaufen würde, wenn die von mir nicht steuerbaren "äußeren Ereignisse" nicht wären. Ich mache mir kaum Probleme - aber ich bekomme immer wieder welche "gemacht".

Zitat von Chavali:
Aber es ist sicher gut, wenn man negativ Beeinflussendes auch einfach mal abschütteln könnte....

Nun ja, man kann "genervt", "hilflos", "verneinend" und "ratlos" den Kopf schütteln - aber das geht auch mit einem mal nachsichtigen, mal ironischen Lächeln. Wenn's denn einfach nicht zu "enträtseln" ist, hilft auch eine Portion Humor ...

Weißt du, hier geht es nicht um einzelne, vielleicht gravierende Geschehnisse, sondern um das "Leben an sich", und die "Einstellung", die wir dazu haben (möchten).

Vielen Dank für dein "Miträtseln".

Liebe Grüße

Stimme

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Hallo, Thomas,

das Minimalchen drückt eine Lebenshaltung aus, die ich aus vollem Herzen unterstütze, insbesonder weil das Rätsel oft doch recht kniffelig ist.

Ja, manche der Rätsel sind ausgesprochen "kniffelig". Und manche bleiben, trotz intensivstem Nachdenken, "unlösbar".

Das Leben ist das Leben - sonderbar, wunderbar, schlimm, schön - und ausgesprochen rätselhaft. Die Lösung ging "verschütt" - damit meine ich indirekt, dass es nicht immer so ist, einiges ließe sich vielleicht sogar "lösen" - aber wir haben entweder den Zugang "verloren" oder eine Erkenntnis ist irgendwo "verschüttet". Wie oft habe ich schon erlebt, dass mir etwas "im Nachhinein" (Rückblick) klar wurde, was mich in der aktuellen Situation vor ein "Rätsel" stellte?

Das Leben ist, wie es ist. Und ich habe entschieden, das zu akzeptieren. Ich nehme mein Leben "mit mir mit" - ich nehme es "an", in all seiner "Rätselhaftigkeit", bemüht, mein "Lächeln" nicht zu verlieren, auch wenn es ab und zu sehr "schief" gerät ...

Danke für deine Zustimmung.

Liebe Grüße

Stimme

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Hallo, gin,

Irgendwie gefällt mir der Kurzvers. Ein bissel erinnert er mich an einen Song, weiß net ob du den kennst, von Harpe Kerkeling "das ganze Leben ist ein Spiel"...

"Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten" - ja, ich kenne den Song, und ich finde ihn sehr treffend und sehr lustig.

Das Leben als ein Rätsel zu gestalten finde ich nicht schlecht. "Das Rätsel des
Lebens". oder ich würde fast ein "warum wir leben" dort herauslesen, was un-
lösbar ist? nein ich lese dort eher heraus, das leben von seiner leichten Seite
zu begegnen, vllt mit einem Lächeln...wie sagt man so schön, erst wenn man
über das Leben lauthals lachen kann, weiß man was Leben ist.....

Ja, das stimmt, was du schreibst. Natürlich ist es nicht möglich, allem von der heiteren bzw. leichten Seite aus zu begegnen, es geschieht dafür zu viel Schlimmes; sowohl sich selbst betreffend als auch bezogen auf die "äußeren Ereignisse".

Aber, was ich für sehr wichtig halte, das ist: Nie zuzulassen, dass wir die heitere Seite nicht mehr sehen können! Sie ist immer auch vorhanden, wenn man bereit ist, sie wahrzunehmen. Im Grunde genommen sagt das kleine Gedicht: Nimm dein Leben an, nimm es mit dir mit. Mache das "Einfache" (das es auch gibt) nicht "komplizierter", als es ist. Viele Menschen richten ihren "geistigen Fokus" nur noch auf das Negative - und "verlieren" ihr Lächeln. Sie machen sich dann "über alles Sorgen", auch über Kleinigkeiten, die das gar nicht erfordern. Und, wenn man bereit dazu ist, auch mal etwas als so absurd zu sehen, wie es ist, dann sollte man sich auch erlauben - lauthals zu lachen. Ab und zu. Vor allem über sich selbst.

Nehmen wir unser Leben an - nehmen wir es "mit". Nicht passiv - sondern aktiv.

Auch dir vielen Dank für deine zutreffende Interpretation.

Liebe Grüße

Stimme