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Alt 23.05.2011, 09:46   #38
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Faldi!

Manchmal gleitest du in deinem Erkenntnisfolgeprozess so reibungslos an dem ab, was ich eigentlich aussagen wollte, dass ich schon fast glaube, du willst es ganz bewußt nicht verstehen...
Kannst du dir AUSSER Anthropo- und Theozentrismus nix vorstellen - zum Beispiel: Gar nichts!?
Und warum MUSS da bitteschön irgendwas sein?

Es gibt keine Götter, zumindest nicht, wie ein Großteil der denkunwilligen Menschheit es verstehen will. Was in möglicherweise entwicklungsgeschichtlich akzelerierteren Wesenheiten vorgeht, entzieht sich meiner Kenntnis, aber da ich ein mögliches Eingreifen ihrerseits auch nicht erkennen und somit beurteilen kann, spielt das auch keinerlei Rolle.

Aber auch der Mensch nimmt sich zu "wichtig". Du fragst, WER dann Entscheidungen für uns trifft? NIEMAND, hoffe ich doch sehr!!! Letztlich hat unsere impulsgesteuerte Existenz hoffentlich (!) keinen Sinn außer dem, den wir selbst ihm verleihen.
Manche versteigen sich dabei gern in sendungsbewußten Fanatismus. Ehrlich gesagt, da ist mir die Vorstellung lieber, niemandes Jünger und/oder Sendbote zu sein, egal, ob man irgendeinen ausgedachten Gott propagiert oder irgendein ausgedachtes Welt- oder Selbstbild, das dann bis auf's Blut verteidigt wird, um ein Selbstwertgefühl zu erhalten.

Wir treiben letztlich alle und fühlen ständig das Wasser an den Knöcheln. Ob wir rechtzeitig schwimmen lernen, wenn unser krude gezimmertes Floß zerfällt, hängt davon ab, wie anpassungsfähig wir im Kopf sind. Wer sich zu sehr fürchtet oder zu sehr irgendetwas "glaubt", wird - oder lässt sich lieber - ertrinken, als einzutauchen und das neue Medium willkommen zu heißen, was immer es auch sei.

Ich bleibe lieber offen, als allzusehr irgendetwas zu "glauben". Deshalb ist es mir eigentlich auch schnurz, wer von uns hier nun recht(er) hat. So sehe ich die Sache im Lichte der (Lebens-)Philosophie. Natürlich als unbelesener Laie - und vielleicht grade deshalb irgendwie unverbauter...)

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (23.05.2011 um 09:51 Uhr)
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