Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 09.10.2014, 22:51   #2
Claudi
Senf-Ei
 
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
Standard

Hi Faldi,

als ich zum ersten Mal hier reinschaute und Deine Ode in ganz "normaler" Formatierung las, war ich sehr verblüfft. Ich dachte bei mir: Wie bin ich nur darauf gekommen, Dein Werk so falsch zu beurteilen? Ich versuchte mich zu erinnern, ob ich vielleicht in einer anderen Stimmung war, als beim Kommentieren der anderen Oden. Auf jeden Fall konnte ich mir nicht erklären, wieso ich diesem Werk den Odencharakter so vehement abgesprochen hatte.

Auch die letzte Strophe fiel für mich hier auf einmal sehr aus dem Rahmen und war so gar nicht vereinbar mit den anderen Strophen. Dann dachte ich: Wie kommt es nur, dass ich Dir so einen Käse geschrieben habe?

Ich schaute mir nochmal das Original an. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich hatte wieder den gleichen Eindruck wie beim Kommentieren und empfand die Sprache als viel zu weich, melodisch und klangvoll für eine Ode. Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich grundsätzlich nie aus dem ersten Blick heraus kommentiere. Ich hatte das Werk vorher schon einige Male gelesen.

Inzwischen bin ich vom vielen Hin- und Herspringen einigermaßen resistent, aber es ist offenbar die Aufmachung in blauer Fettschrift, möglicherweise auch die Zentrierung, die mich dermaßen eingelullt hat, und mir den Text noch viel weicher erscheinen ließ, als er eigentlich ist. Das typische Faldi-Layout wirkt bei mir offenbar als optischer Weichmacher. Chavi bemerkte eine ähnliche Wirkung, wenn vielleicht auch nicht so extrem.

Ich denke, das ist von Dir für Deine Sonette auch genau so beabsichtigt. Stimmt's? Bemerkenswert finde ich jetzt, dass gerade die beiden für das Weichmacherphänomen empfänglichen Personen Deinen Strophen in der Urfassung den Odencharakter abgesprochen hatten.

Dass die Erstfassung auf jeden Fall so erhalten bleiben sollte (ja, natürlich in Faldiblau!), steht für mich außer Frage. Würdest Du denn, nachdem sich das harte Urteil relativiert hat, trotzdem noch an einer zweiten kantigeren Version arbeiten wollen? Möglicherweise auch nur an einer umgereimten letzten Strophe?

Ich lass jetzt erstmal Dich und die anderen zu Wort kommen und bin gespannt, was Ihr sagt.

Liebe Grüße
Claudi
__________________
.
Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich
Abgestandenen Quark; darüber verträufele Wermut,
Bis aus dem Rührwerk, Burps! endlich das Bäuerchen kommt.

Geändert von Claudi (09.10.2014 um 23:01 Uhr)
Claudi ist offline   Mit Zitat antworten