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Alt 08.01.2011, 11:33   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Erich,

zu deinem Gedicht ( das wie immer metrisch und reimtechnisch einwandfrei dahinfließt) habe ich doch ein paar Verständnisfragen und Anmerkungen bezüglich der gewählten Formulierungen.

in was geduldige Gewissheit war
kommt mir irgendwie zusammengestaucht und beschnitten vor vor ( "in das, was geduldige Gewissheit war" gefällt mir aber auch nicht besser)
am besten gefiele mir hier : zurück in etwas, das Gewissheit war.

Ich war ein Kind, das sich am neuen Leben
versuchte wie ein Nestling sich am Wind


Zweimal sich, so knapp hintereinander? Ließe sich das zweite sich nicht durch irgendein anderes Wort ersetzen?

und alles hatte nur, es für mich hinzugeben

das kommt mir wirklich geschraubt und komisch vor - wer redet heute noch so?
weniger wär hier, glaube ich, mehr: und alles war nur da, sich hinzugeben

Strophe drei: perfekt! nix zu meckern!

Strophe vier: reifte an jenen Grund
ich weiß schon: heranreifen an....
Bei mir im Kopf klänge es natürlicher so: an jenem Grund, in jenem Grund.

Den Schlusssatz verstehe ich auch nicht ganz- was ist da gemeint?
Nachkommenschaft? Das würde der Titel vermuten lassen.
Das verwendete "uns" lässt aber auch die Assoziation zu : "Uns (selbst) wie Kinder zu streuen".

Die Conclusio lässt mich ein bisschen verwirrt zurück.
Kann man die solchermaßen "verstreuten" Kinder denn noch "Kinder der Liebe"?
nennen?
(Ich würd eher sagen, es sind Kinder der existentiellen Verzweiflung und der Lebensbangigkeit. Liebe hat für mich nämlich etwas mit Mut und Courage zu tun, zumindest braucht man das, wenn man sie großziehen will.)

Auf Auskunft wartend,
larin
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