Thema: Am Lagerfeuer
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Alt 25.04.2011, 03:34   #92
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo zusammen,

jetzt möchte ich mich auch noch mal kurz zu Wort melden, deshalb setze ich mir zwei Schwerpunkte.

Zitat:
Zitat von Stimme
Qualität, denke ich, ist wichtiger als Quantität. In einem anderen Forum gibt es eine "freiwillige Selbstverpflichtung" in Form einer 3:1 Regelung. Das brachte mich zum Nachdenken. Ja, ich finde es gut und richtig, nicht nur ein Werk nach dem anderen zu posten, sondern auch zu kommentieren. Nur ergeben sich bei meiner Art zu Kommentieren Zeitspannen von einer 1/2 bis hin zu 2 Stunden, bevor mein Kommentar "fertig" ist. In dieser Hinsicht tue ich mich schwer, wenn ich die Reaktionen darauf beobachte. Das ist hier auf dem Eiland bislang anders.

Das ist etwas, das ich als Frage gern mal mit ans Lagerfeuer bringen möchte...
Es ist nicht immer möglich ellenlange Kommentare zu verfassen, das muss auch gar nicht sein.
Ein Autor möchte selbstverständlich meistens gerne eine Rückmeldung haben, die über ein bloßes "gefällt mir oder nicht" hinausgeht, denn das warum ist eigentlich viel interessanter.
Das kann man aber durchaus auch kürzer abhandeln, die Hauptsache ist der gegenseitige Austausch.
Da wirkt es viel kommunikationshemmender, wenn ein Autor sich auf einer Selbstdarstellungsbühne glaubt und wesentlich mehr nimmt, als er gibt.
Das kann man sehr schön daran ablesen, wie hoch der Anteil der erstellten Themen im Gegensatz zu der Gesamtzahl der Beiträge ist.
Ab einem Verhältnis von 1:4 kann man davon ausgehen, daß es sich um einen aktiven und damit kommunikationsfreundlichen User handelt. (Man muss ja auch die Beiträge zu den eigenen Themen noch davon abziehen.)
Alles was darunter liegt, zeugt eher vom Gegenteil bzw. vom Desinteresse an anderen Texten.
Ich schreibe das jetzt im Bewusstsein, einigen damit eventuell auf die Füße zu treten, aber wenn diejenigen ehrlich sind, müssen sie das auch selbst zugeben.
Es kann natürlich auch am Zeitmangel oder anderen persönlichen Verhältnissen liegen, jedoch ändert das nichts an der genannten Tatsache, daß dies dem gegenseitigen Austausch nicht förderlich ist.
Aber das ist nur meine Meinung.

Zitat:
Zitat von larin
wo der sitz dieser energie ist, daürber streiten ja auch die experten.
was ist es, das den menschen ausmacht.
enkprozesse kann man im EEG beobachten -aber nur rein quantitativ. über deren qualität lässt sich nichts aussagen.
gewisse funktionennlassen sich in gewissen hirnteilen orten - aber letztlich denkt immer das ganze gehirn, wenn es denkt...
Das menschliche Gehirn besteht aus mehreren Teilen.
Nehmen wir nur einmal die grobe Einteilung in Althirn und Neuhirn vor.
Das Althirn oder auch Urhirn setzt sich aus Rückenmark, verlängertem Mark, Kleinhirn, Zwischenhirn und Riechlappen zusammen und besteht aus einer weißen Substanz.
Das Neuhirn oder Großhirn besteht aus einer grauen Substanz und überdeckt in der aufsteigenden Entwicklungsreihe das Althirn immer mehr, bis es schließlich beim Menschen dasselbe vollkommen bedeckt.
Bei "niederen" Tieren fehlt das Neuhirn ganz, erst der Hai besitzt eines, wenn auch noch kleines.
Wir müssen an dieser Stelle auch zwischen Verstand und Vernunft unterscheiden, denn selbst den Tieren ist der Verstand keinesfalls abzusprechen, da sie in der Lage sind, Sinneseindrücke zu verarbeiten und entsprechend ihrer Möglichkeiten darauf zu reagieren, also ein Urteil zu treffen.
Beim Menschen jedoch kommt noch die Vernunft hinzu, also die Fähigkeit des menschlichen Geistes von einzelnen Beobachtungen und Erfahrungen auf universelle Zusammenhänge in der Welt zu schließen, deren Bedeutung zu erkennen und danach zu handeln.
Sie stellt somit das oberste Erkenntnisvermögen dar, den Verstand kontrollierend und seine Grenzen erkennend.

Nun haben wir, selbstverständlich nur sehr oberflächlich, gezeigt, was den Menschen ausmacht, zumindest was das Gehirn angeht.

Jedoch ist es zu bezweifeln, daß das ganze Gehirn am bewussten Denkprozess beteiligt ist, also denkt, weil es verschiedene Bereiche (wir könnten jetzt auch das Neuhirn noch grob in Temporallappen, Parietallappen, Occipitallappen und die Frontallappen einteilen) gibt, die viele Funktionen zu erfüllen haben, welche durch bewusste und komplexe Denkvorgänge nur behindert würden.
Man denke nur an die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Funktionen, die ganz unbewusst, also auch im Schlaf, ablaufen.
Natürlich braucht es für den Denkprozess das Zusammenspiel aller Teile, doch bestimmte Teile sind einfach nur spezialisiert und nicht am aktiven Denken beteiligt.

Die Lebensenergie sitzt auf jedem Fall im Gehirn bzw. im gesamten zentralen Nervensystem, denn alle anderen Organe sind nur zur Versorgung desselben da. Fällt etwas aus und die Versorgung wird unterbrochen, erlischt die Lebensenergie und der Tod tritt für diese biologische Einheit ein.
Man könnte sogar sagen, daß zentrale Nervensystem ist ein Parasit des Körpers, weil alles, wirklich alles von ihm gesteuert wird und der Rest des Körpers nur zur Aufrechterhaltung desselben dient.

Was diese Lebensenergie aber ist, bleibt hingegen jenseits der sinnlich erfahrbaren Welt, also rein metaphysisch.
Wenn wir das wüssten, hätten wir wahrscheinlich die Urformel gefunden und bräuchten uns nicht an irgendwelche religiösen Weltanschauungen zu klammern, die sowieso nur spekulativ bleiben, da sie von einen angenommenen obersten Grundsatz (Dogma) alle Aspekte der Wirklichkeit zu erklären versucht.
Da bleibe ich lieber induktiv und versuche durch Verknüpfung von Einzelerkenntnissen ein kohärentes Gesamtbild zu erstellen, wenn es auch unbequemer ist und ein gewisses Denkvermögen voraussetzt.

Was in diesem Sinne ja auch ein schönes Schlusswort darstellt.

War doch jetzt nicht so lang, oder doch?
Hauptsache nicht langweilig...


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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