Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 30.09.2016, 22:12   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Sy!

Ein paar Tipps:

Was treibt uns durch das dunkle Weltenall ? Leerstelle vor Fragezeichen entfernen. Noch reisen wir nicht durchs All!
Das eigne Unvermögen hier am Leben Besser Satzende hier mit Fragezeichen.
mit den Geschenken sich zufriedengeben Neuer Satz, Kein Komma am Zeilenende.
ist nicht gelungen auf dem Erdenball, Punkt statt Komma, wenn die neue Str. groß beginnt.

Vermisst wird nun der Klang der Nachtigall,
doch teilen wir mit Zuversicht ein Schweben, Was für ein Schweben? Und warum teilen wir mit Zuversicht, wenn doch nur "enges Streben" in uns zurückgeblieben ist, wie die nächste Zeile beschreibt?
zurückgeblieben ist das enge Streben,
die Neugier schießt uns durch den Sternenwall! Diese Aufhängung des Gedichts an Sternenreisen finde ich etwas weit hergeholt und noch unrealistisch.

Unwirklich sind die Heimat und Regionen, Betonungsproblem "unwirklich".
wir schossen aufeinander, kippten Kübel
von Schlechtigkeit und schickten die Legionen, Bei genauer Artikulation von "Legionen" ist der Artikel davor unnötig.

um auf den Friedenswillen hinzuweisen -
Wir sind die Letzten von dem Erdenübel,. Wozu Punkt nach dem Komma?
und uns vereint das Schicksal nun beim Reisen. Eben nicht - das ist noch lange Science Fiction!


Eine etwas klarer formulierte, "geerdetere" Version mit minimalen Eingriffen (Den Titel müsste man dann natürlich entsprechend ändern):

Was treibt uns bis ans dunkle Weltenall?
Das eigne Unvermögen, hier zu leben?
Mit den Geschenken sich zufriedengeben
ist nicht gelungen auf dem Erdenball.

Vermisst wird nun das Lied der Nachtigall,
der zarten Töne unbedarftes Schweben;
zurückgeblieben ist das enge Streben:
Begierde treibt uns an mit Donnerhall!

Entraten sind der Heimat Regionen,
wir schossen aufeinander, kippten Kübel
von Schlechtigkeit und schickten Legionen,

um auf den Friedenswillen hinzuweisen!
Wir sind fürwahr ein wahres Erdenübel -
Die Räder rollen und die Geier keisen ...


Ich hoffe, ich gehe nicht zu weit mit meinen Tipps - aber gute Texte inspirieren mich immer, das Optimum aus meiner Sicht herauszuholen! Nimm davon, was dir brauchbar erscheint - oder gar nichts (außer den tatsächlichen kleinen Unrichtigkeiten), wenn du findest, dass es so nicht mehr dein Gedicht wäre. Entscheide selbst ...

Sehr gern gelesen und bearbeitet!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten