Thema: Sonett 29
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Alt 15.06.2017, 20:45   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Pinni!

Ein schönes Sonett, vielleicht stellst du es deshalb sowohl im Kolosseum als auch extra ein. Übrigens - was dieses Werk im Kolosseum aussagen soll, ist mir schleierhaft, das ist mir zu symbolisch.


Die Bauernhöfe brannten lichterloh
mit dichtem, schwarzen Rauch den Himmel streifend... "schwarzem".
und satte Früchte an den Bäumen reifend Komma am Ende.
entsprossen keiner Pflanze - nirgendwo.

Wohin dein Blick auch in die ferne floh, "Ferne". Hauptwort.
erschrocken über Stoppelfelder schweifend,
so schien er doch gebündelt und begreifend "sah" statt "schien" wäre klarer und korrekter formuliert.
den Feind als Ziel, den Tod als Sieg - so froh.

Und eine Ahnung zog sich durch die Fronten,
die um dir kaum noch an sich halten konnten - "um dich".
Soldatenscharen, ungeschlacht und roh.

Da trieb ein Schrei aus tausenden Gebeten
uns Männer mit den schmetternden Trompeten... Besser Doppelpunkt hier als Pünktchen.
Voran... Voran... Wir sterben sowieso!


S4Z2 - Du könntest den Satz nach "Trompeten" auch einfach fortführen, indem du die Pünktchen danach entfernst und in der letzten Zeile die beiden "voran" und das "wir" klein schreibst. Das halte ich für die sprachlich wie formal eleganteste Lösung.

Sehr gern gelesen - zweimal!

LG, Erich
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