Hi Angelika!
Gut geschrieben! Das tägliche Ritual nach dem Motto: He du da im Spiegel, ich kenne dich zwar nicht, aber die Zähne putze ich dir trotzdem!
Ein paar Anregungen:
Im Bad der Spiegel sieht dich an.
Jetzt ist’s halb sechs, erst früh am Morgen,
Leichter zu artikulieren: "Es ist halb sechs, so früh am Morgen," Da ein "dass" nachfolgt, erscheint mir ein "so" tauglicher.
dass jeder Mensch bloß gähnen kann.
Und was du siehst, verkündet Sorgen.
Dein ganzes Elend über dich,
du fühlst so was wie innre Leere.
"sowas" gehört mE. hier zusammen.
Probierst ein Lächeln für dein Ich,
als ob dir nur nach Frohsinn wäre.
Der Spiegel riecht sogleich Betrug,
wie Tränen siehst du Tropfen rinnen.
Wirst wieder ernst: Nun ist’s genug.
Der falsche Frohsinn flieht von hinnen.
Und in der Hand der Türe Knauf,
ein kleines Lächeln vor dem Gehen.
Setzt deine Alltagslarve auf:
Hier würde ich das "t" am Ende von "setzt" streichen. Ein Imperativ passt ins Bild und ist in dieser Formulierung die einzige korrekte Wahl.
Dir geht es gut. Kann jeder sehen.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy