Thema: In der Nacht
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Alt 13.05.2017, 12:00   #24
Mondmann
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Hallo EV!
In S1 war mir als Leser nicht sofort klar, was mit Tanz gemeint ist!
Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen

Überarbeitete neue Version:

Es scheint ein Leuchten in die Nacht hinein
und wendet Blatt für Blatt in seinem Glanze,
worauf das Lichterheer im Mondenschein
erwacht zu seinem immerschönen Tanze.


Und jeder Leser soll sofort begreifen, dass damit das Blinken gemeint ist?

Wie wäre:
erwacht zu seinem blinkend-schönen Tanze
erwacht zu seinem funkeld-schönen Tanze
erwacht zu seinem schönen Funkeltanze

Liegt vielleicht nur an meinem Verständnis.
Davon abgesehen S1 perfekt. Für mich "Goethe tauglich!"

******
Ein süßes Rascheln dringt an meine Ohren
und Eulenblicke lugen aus dem Dunkeln,
als würden Sterne im Geäst geboren
verloren liegt darin ihr scheues Funkeln:
im Ruhen dieser dunklen Einsamkeit.


Würde man nun den höchstens Bewertungsmaßstab anwenden, gäbe es für S2 schon einen Abzug, weil unschön plötzlich alle Zeilen, mit Ausnahme der Letzten, unbetont enden. Mag sein, dass die großen Meister hier und da auch abwichen, aber sehr selten, wie man z.B. bei Goethe sehen kann.

***
Ich will Dich sehen, liebstes Morgenahnen!

Schwache halbe Zeile, aber akzeptabel

Rubinrot strahlen soll mir nächster Morgen,
"Robinrot strahlen"
gefällt mir sehr gut, aber der Satz als Ganzes empfinde ich kränklich, ungewohnt. Mag ja richtiges Deutsch sein, aber drängt sich mir ein
"soll mir der nächste Morgen" auf.


entschleichen muss die Nacht in sanften Bahnen

Akzebtabel. Schöner wäre "Die Nacht entschleicht gewohnt in sanften Bahnen" Aber dann würde sie bereits entschleichen, Zeitform.

aus diesem dunklen Schlafen ohne Sorgen -

Du weißt, du hast "Dunkeln" "dunkler Einsamkeit" und jetzt nochmal "dunklen"
Ginge Todesschlafen? Oder "finstren" ? Den anderen Lesern scheint auch dieses nicht zu stören. Dann lass es!

wie schön ist dieser Anblick, dieses Laster,
erhaben zwingt das junge Licht die Nächte,
der Schönheit Mantel wie aus Alabaster,
der jedes Opfer Deinem Antlitz brächte,
Du neuen Tages wahre Heiterkeit.


Dies fünf Zeilen sind (dank eKys Unterstützung) wieder erstklassig schön.


Lieber EV, natürlich ist keiner von uns ein Goethe und was ich hier schreibe, ist mein persönliches Empfinden.



LG M.


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