Thema: Reconquista
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16.11.2015, 05:56   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.909
Standard

Moin wolo,

ich frage mich gerade, was du eigentlich willst.

Zitat:
Diese Kreuzritter des Forums nutzen, kaum dass die Ereignisse von Paris einigermassen übersehbar sind, diese aus, um ihre Warnungen vor Gutmenschen und Flüchtlingen zu erneuern (Da ist wohl Schweigen nicht Gold).
Natürlich kann ich nur für mich sprechen:
  1. Kehre ich nur vor der eigenen Haustür
  2. Habe ich niemals gesagt, dass wir in Deutschland nicht helfen wollen oder sollen
  3. Sehe ich dieses Land vor einer Überforderung und nicht wie unsere Politiker sagen vor einer Herausforderung
  4. Steht unsere Bevölkerung vor einer gesellschaftlichen Spaltung ohnegleichen, woraus sich neue Gefahren ergeben
  5. Bereitet sehr vielen Bürgern in Deutschland der unkontrollierte Zustrom der Flüchtlinge große Sorgen
  6. Woraus sich ergibt, dass es potentiellen Terroristen damit einfach zu leicht gemacht wird, diese Situation auszunutzen, um für ihre Sache nach Europa zu gelangen

Glaubst du tatsächlich, die Schweiz oder andere Staaten würden dadurch sicherer?
Es gibt viele Gründe, die für die derzeitige Situation sprechen, aber es gibt genau so viele, die dagegen sprechen.

Und das gilt es abzuwägen.

Das Wort "Gutmensch" habe ich lediglich einmal verwendet, weil hier die Unart herrscht, alles, was dem Mainstream nicht entspricht, sofort und gern in die rechte Ecke zu stellen (so ein Schwachsinn).
Das ist mitnichten so, aber die Sorgen der eigenen Bevölkerung werden einfach nicht ernst genommen und gehört.
Und dass das auf die Dauer nicht gut gehen kann, das liegt ja wohl auf der Hand.

Die Schweiz (s.o.) macht einfach ihre Grenzen dicht, um Druck auf die Staaten auszüben, die ihrer Pflicht nicht nachkommen.
Man kann es sich auch einfach machen und zwar auf dem Rücken der Flüchtlinge.
Deutschland macht das nicht und versucht das alles zu stemmen, auch gegen den Willen der eigenen Bevölkerung.
Was ist das für eine beschissene Demokratie, wenn man nicht mal mehr seine Meinung sagen darf.

So, jetzt habe ich mir an die eigene Nase gefasst.

Vielleicht reflektierst du jetzt auch mal darüber, denn du hast keine Ahnung, wie hier "die Straße spricht" und was hier für eine Stimmung herrscht.

Es kann ja so nicht weiter gehen.

Wie sollen wir das alleine stemmen, wenn uns die ganze Welt im Stich lässt?
Sollen wir Jesus spielen, obwohl wir diesen Herren nicht mal in der Nationalhymne haben?

Wir können nicht Woche um Woche um Woche um Woche eine Kleinstadt mit 50.000 Einwohnern füllen.
Dazu braucht es neben nicht vorhanden Unterkünften auch ärztliche Versorgung und Betreuung etc.
An der Kohle liegt es nicht, die ist nur nebensächlich, aber die Kapazitäten sind einfach nicht vorhanden.

Und wenn unsere Regierung schon seit einem Jahr darüber informiert war, was hier bald los sein würde, dann darf man zurecht fragen, warum sie nicht zumindest etwas für diese Situation vorgesorgt hat.



Dein Text ist einfach nur eine Provokation, sonst nichts. Und noch nicht einmal eine gute. Und das enttäuscht mich jetzt.


Liebe Grüße

Falderwald




----------------------------------------------


Edit:

Ich hatte heute morgen nicht so viel Zeit und ich will das jetzt nicht so unversöhnlich hier stehen lassen.

Wir sind wohl alle mit der derzeitigen Situation überfordert und ich betone, dass es nicht in meiner Absicht liegt, Flüchtlinge einem Pauschalurteil zu unterwerfen.
Ich glaube sogar daran, dass 99 % aller Menschen, die in Europa Zuflucht suchen, auch mit diesen Vorsätzen hier hin kommen und keine böse Absichten hegen.
Ich halte es auch für äußerst gefährlich, diese Menschen zu beschuldigen.
Aber es liegt ganz klar auf der Hand, dass diese, und hier muss ich mich wiederholen, unkontrollierte Zuwanderung, für die ich einzig und allein die Politik verantwortlich mache, eben die Gefahr beinhaltet, dass sich Terroristen unter dem Schutz der Masse hier einschleichen können.

Wenn man den Berichten Glauben schenken darf, dann sind bei zwei der Paris-Attentäter, die über Leros eingereist sind, syrische Pässe gefunden worden.

Diese vermutliche Tatsache und dass sowohl der französische als auch der deutsche Präsident im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Krieg sprechen, wiegen viel schwerer, als alles andere, was hier gesagt oder geschrieben wurde.

Der Islam ist mit unseren Werten nicht kompatibel. Das Christentum ist es als solches auch nicht. Das Letztere aber spielt hier kaum noch eine Rolle und hat kaum noch etwas zu melden.
Wenn der Islam in Europa nicht grundlegend reformiert wird, dann bekommen wir es mit Homophobie, Frauenfeindlichkeit und Nulltoleranz zu tun.

Wenn Aldi angegangen wird, weil es ein Duschbad mit orientalischem Duft und der Abbildung einer Moschee angeboten hat, wenn Überlegungen angestellt werden, Weihnachtsmärkte in Wintermärkte umzubenennen, wenn Empfehlungen für Frauen ausgesprochen werden, sich "sittsamer" zu kleiden, damit sie nicht die religiösen Gefühle der Moslems verletzen, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens bestimmte Sonderrechte eingeräumt werden etc. etc., dann kann etwas mit unserer Gesellschaft nicht stimmen.

Nicht wir, als "alte Gesellschaft" müssen uns anpassen, sondern die Neuankömmlinge, die Schutz suchen, müssen das.
Zur Integration gehört selbstverständlich Toleranz und Entgegenkommen, aber unsere gesellschaftlichen Werte dürfen nicht in Frage gestellt werden.
Weil es nämlich genau diese sind, die uns als Wertegemeinschaft so erfolgreich macht, so dass wir nun in der Lage sind, vielen Menschen Schutz und Zuflucht zu bieten.
Wenn dies und unser Grundgesetz durch eine Religion, welche auch immer, unterwandert wird, dann ist alles zum Scheitern verurteilt.

Die Politik hat eine Hauruck-Entscheidung getroffen, ohne irgendeinen Plan, wie eine solche Krise zu bewältigen ist, zu haben.

Das ist der Vorwurf, den ich unseren Politikern mache und dass sie von oben herab auf die Schnelle eine gesellschaftliche Veränderung anordnet, die eigentlich nur ganz langsam vonstatten gehen kann, wenn das funktionieren soll.
Die Politik schert sich einen Scheißdreck um die Ängste und Sorgen vieler Bürger in diesem Land.
Es herrscht eine Meinungsdiktatur und alles, was nicht spurt und seine Ängste und Sorgen äußert, wird von Politikern wie Gabriel als Pack bezeichnet, in die braune Ecke gedrückt und gesellschaftlich geächtet, weil sie eben eine andere Meinung haben.
Und das, obwohl wir die Meinungsfreiheit in unserem Grundgesetz festgeschrieben haben.

Wir sollten auf keinen Fall Demogagie tolerieren, aber wir dürfen auch diejenigen nicht überhören, die aus der gesellschaftlichen und politischen Mitte heraus ihre Zweifel, Ängste und Sorgen äußern.
Denn sonst bekommen die Demagogen den Zulauf.

Und genau das ist doch eigentlich unser aller Grundkonsens.

Über die Art und Weise, wie das rüberzubringen ist, mögen wir uns streiten und diskutieren.
Aber wenn wir nicht gehört werden, dann müssen vielleicht auch einmal krassere Worte gegenüber der jetzigen Politik geäußert werden.

Wie sollen wir uns denn sonst helfen?

Und genau das ist es, was ich an diesem Text bemängele (siehe z.B. S3/Z2).

Solange das mit Worten geschieht, können wir reden.
Wenn die Waffen erst sprechen, dann schweigen die Gesetze.

Wollen wir das wirklich?


LG
Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (27.11.2015 um 21:58 Uhr) Grund: Korrektur
Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten