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Alt 15.01.2016, 22:47   #6
Bodo Neumann
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Hallo badico,

vielen Dank für dein Feedback, wenn ich auch bei so viel Euphorie immer ein bisschen erschrecke. Den letzten Reim mag ich übrigens auch am liebsten, aber dazu später mehr.
Ich denke, man muss als Kommentator auch nicht zwangsweise Verbesserungstipps geben. Zunächst interessiert es Autoren ja, wie die Texte subjektiv wirken. Und aus deinem Kommentar heraus lese ich, dass man den Text verstehen kann (bei derlei Sachen bin ich oft unsicher, wie sie wirken).Alles andere ist dann Bonus.

Hallo Claudi,

bei der Nietzsche-Anspielung habe ich eine Weile überlegt, ob ich sie nicht doch wieder rauswerfe, weil ich Nietzsche eben auch viel zu wenig kenne. Und damit kann man schnell auf Glatteis geraten. (Wer mag, kann mich von dieser Seite her also ganz leicht aushebeln)

Die Verbindung war für mich das Prophetische, was Zarathustra irgendwie anhängt. Ich hoffte, mit der Anspielung auf den Nietzsche-Titel Sandra Schuster mit dem pseudoweisen Anstrich einer selbst ernannten Prophetin zu versehen. Ob das funktioniert müssen andere beurteilen. Unabhängig davon glaube ich, dass die Aussage des Textes aber auch ohne diese, vielleicht überflüssige Spitzfindigkeit transportiert wird.

Hi Wolo,

irgendwie dachte ich gerade von dir, dass du mir den Nietzsche wohl um die Ohren hauen würdest... jetzt habe ich unnötigerweise gezittert, wie blöde...

Schön, dass ich (auch formal) deinen Geschmack zumindest teilweise getroffen habe. Schade, dass du mir eine Anspielung auf die SS (wo wäre denn der Zusammenhang zum Thema?) zugetraut hast. Aber egal, wichtiger ist, dass meine Idee von den beiden letzten Versen (die mir nach Fertigstellung so richtig gut gefallen haben!) nicht rübergekommen ist.

Es gibt natürlich nichts Peinlicheres für einen Autor als die Notwendigkeit, seinen Text erklären zu müssen, aber ich tu's jetzt trotzdem - vielleicht hast du ja eine Lösung:
Mit "bleibt unser Leben billig" wollte ich mit der Doppeldeutigkeit von "billig" spielen. Sandra meint in ihrer Ansprache "billig" natürlich im Sinne von "ein Leben, dass sich auch der 'ehrliche, einfache Mann' leisten kann". Der Leser darf hier aber gern "billig" in negativer Konnotation aufnehmen: Was ist denn (günstiges) Leben wert, wenn (alles nur Beispiele) wir auf der Straße Mundschutz tragen müssen (Peking, Mexico-City), wenn Getreide für Menschen zu teuer wird, weil es für die Massentierhaltung benötigt wird, usw... ? Einen Dreck vielleicht - billig... Und vor dem Hintergrund dieser Doppeldeutigkeit sehe ich den Aufruf: "...ruft: das will ich!"
Konnte ich deutlich werden?

Hallo Charis,

wow, nach deiner umfangreichen, aber sehr verständlichen Darlegung deines Anspruchs an gute Satire, habe ich kaum noch damit gerechnet, ohne Blessuren hier rauszukommen. "Keine Kotze und keine Polemik"- damit kann ich sehr gut leben. Danke!
Und das hier:
Zitat:
Ihr werdet eben nicht daran sterben, aber sterben werdet ihr jedenfalls. Was ihr bis dahin tut, sollte daher etwas weitsichtiger sein.
fasst zusammen, was ich in vielen Worten auf den Weg gebracht habe.

Zur letzten Strophe habe ich bei Wolo ein paar Erklärungen hinterlassen. Ergeben die Sinn für dich?

lg an alle
Bodo

Geändert von Bodo Neumann (15.01.2016 um 23:19 Uhr)
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