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Alt 09.11.2016, 14:32   #1
Kokochanel
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Standard God bless America

God bless America

„God bless America“ rufen ´Russen, die in einem britischen Pub in Moskau auf den Wahlsieg Trumps hinfeiern.
Nun ist es soweit, es ist raus, es ist beendet - Trump hat die Wahl gewonnen, die Aktienkurse stürzen ab und die Welt ist in Aufruhr.
Wie immer, wenn in Amerika neu gewählt wird.
Was hatte man Obama alles nachgesagt, welches positive Etikett hatte man ihm nach seinem Wahlsieg angeklebt? Er wurde als Heilsbringer und Friedensfürst gefeiert, kam direkt hinter Jesus.
Als erster farbiger Präsident Amerikas setzten gerade die Afro-Amerikaner große Hoffnungen in ihn.
Was aber wurde daraus? Polizeieinsätze, wo Farbige scheinbar wahllos abgeknallt wurden, sahen wir Jahre danach in den Nachrichten.
Messen lassen musste er sich also an dem, was ihm positiv zugeschrieben war. Guantanamo gibt es immer noch, die Gesundheitsreform blieb unvollständig, Drohneneinsätze brachten manchen ins Grübeln, der ihm vorauseilend den Friedensnobelpreis überreicht hatte.

Nun steht wieder ein neuer Präsident am Start, quasi die Antifigur Obamas. Ein lauter, prollig auftretender Mann, ein dubioser Geschäftsmann, dessen oberste Prämisse es im Wahlkampf war, auf sich selbst aufmerksam zu machen und dessen Wahlmotto ist: „Amerika first“.
Ein Frauen- Homosexuellen- und Muslimfeind, ein Rassist, Nationalist und ein Putinversteher. Schlimmer geht es nimmer.
Messen lassen wird er sich müssen an dem, was ihm negativ zugeschrieben ist.

Und doch haben sie ihn gewählt, die Latinos, die Frauen, die armen Mittelständler in Amerika, die gesellschaftlich Abgehängten, die Farbigen und offensichtlich auch die Etablierten, denn selten haben Wahlprognosen so daneben gelegen wie dieses Mal.
Erstaunlich.

Erste Töne, die mir das Radio heute morgen entgegengeschleudert hat, waren:
„Die AFD Amerikas hat gewonnen und wir müssen aufpassen, dass wir das Ergebnis in 2017 nicht in Deutschland noch toppen.“.
„Die Dummen haben einen dummen Präsidenten gewählt“.
Ist das so?

Es wäre wohl an der Zeit, dass sich auch die deutsche Bundesregierung Gedanken darüber macht, wie lange man „vernachlässigte Bürger“ und die, die sich nicht mehr im politischen Alltag wieder finden, als politisches Establishment hochnäsig als „dumme Wutbürger“ in die Ecke stellen kann.
Niemand in Amerika wollte sicherlich einen Proll haben, einen Troll. Niemand wollte aber auch eine kalte, das Establishment symbolisierende Lady haben, die „weiter so“ proklamiert.
Wer nun Parallelen zu Deutschlands „Wir schaffen das“ sieht, der ist selbst schuld…Europa-Schulz jedoch mahnt zur genauesten Analyse.

An Obamas Amtszeit sieht man deutlich, dass nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Amerika hat gewählt, demokratisch gewählt und man wird sehen, was, wie Kohl immer so schön sagte: „Dann dabei hinten rauskommt“. Abwarten also.
Das Establishment wehrt sich nun erwartungsgemäß, haut auf die Pauke, es sieht Europa untergehen ohne den Beistand von Amerika, sieht die Exporte schwinden und ist schockiert, maßlos schockiert.

Ob Trump so dumm ist wie er sich oftmals darstellt, weil ihm die politisch ausgefeilte Rhetorik fehlt, die alle Politiker auch in Deutschland ja so gut beherrschen, wird man sehen. Ob er auf einen Putin hereinfällt, der ihn nur benutzt, um sich mehr Einfluss im nahen Osten zu verschaffen oder ob er wirklich Hand in Hand mit Putin den einzigen Feind bekämpft, den die ganze Welt hat, nämlich den islamistischen Terror, das wird sich finden.
Der Machtpoker der beiden so genannten „Weltmächte“ USA und Russland, das ist doch ein Auslaufmodell, ein Relikt des ersten Weltkriegs. Ein friedliches Miteinander Europas ( zu dem auch Russland gehört) und Amerikas, ein gemeinsames Einsetzen für westliche Werte, wobei man dann auch mal den slawischen Stolz mit einbezieht, das nur kann doch die Vision der Zukunft sein.

Ob Merkel, die nicht gerade Russlandfreundlich eingestellt ist, dies auch in die EU trägt und die als Politikerin in der deutschen Bevölkerung für viele mittlerweile eine Art Clinton symbolisiert, ob sie das nun mit ihren lächerlichen Rentenbonbons - Wahlversprechen nivellieren kann, auch das wird sich finden.

Frieden sollte uns in der westlichen Welt das Wichtigste sein, die Wirtschaft wird irgendwann ohnehin die Decke erreicht haben, wo es beim Strecken nicht mehr weiter geht. Ohne Russland aber wird es diesen Frieden nie geben.
Vielleicht bekommt gerade dieser Trump, der sich bisher aufgeführt hat wie ein Kanalarbeiter, irgendwann den Friedensnobelpreis, weil er das schafft, was noch keiner geschafft hat: nämlich die beiden Großmächte brüderlich zu vereinen, einen modernen Islam zu schaffen und den Terror zu besiegen.
Vielleicht aber wirft er auch irgendwann, wenn er einen schlechten Fick hatte, eine Atombombe irgendwohin und löst den dritten Weltkrieg aus.

Was aber können wir daraus lernen?
Wenn die politische Elite das Volk vergisst, für das sie da sein soll, dann kann alles passieren, dann ist alles möglich.
Nicht mehr und nicht weniger zeigt die heutige Wahl von Trump.
Dies sollte auch Muddi und ihre Diener zu nachhaltigen Denkvorgängen anregen. God bless Germany.
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