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Alt 29.03.2009, 18:58   #26
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber Prinzi,

ich sehe, wir kommen hier nicht weiter.

Da du Namen nennst, nehme ich noch ein allerletztes Mal Stellung dazu:

ReinART hat mit seiner Aussage Recht.
Es hat nie ein Judenvolk gegeben. Dieser Ausdruck entstammt ganz alleine der Nazipropaganda, die damit eine Minderheit diskriminieren und isolieren wollte.
Ein Judenvolk gab und gibt es genau so wenig, wie ein Christenvolk oder ein Islamistenvolk, darüber sollte man sich im Klaren sein, bevor man so etwas schreibt.
Und die Unterstellung oder die Vermutung ReinART gegenüber ist keineswegs legitim.
Er hat lediglich auf den o.a. Umstand hingewiesen.
Zitat:
Zitat von ReinART
Die Juden waren Deutsche anderen Glaubens und haben sich wohl nicht als eigenständiges Volk hier gefühlt. Dazu sollten sie durch die Nazipropaganda gemacht werden, was dann ja auch gelungen ist. Aber es reimt sich halt. Das darf nicht passieren. Jedes Wort, dass man als Dichter setzt, sollte durchdacht sein und ganz besonders bei diesem heiklen thema
Und wieder zeigt mir deine Antwort, daß das alles sehr unreflektiert ist, was du hier in und zu diesem Thema von dir gibst.

Deine Pauschalaussage ist die, daß jeder Wehrmachtssoldat so gehandelt hätte, also eine allgemeingültige Wertung.
Zitat:
gefühllos wie Wehrmachtssoldaten so sind,
Dabei scheinst du zu vergessen, daß alle kriegsfähigen Männer damals eingezogen worden sind.
Ganz normale Familienväter und zum Teil noch Kinder werden hier allgemein beurteilt. Da waren sehr viele anständige Menschen darunter, die einfach nur zum Kriegsdienst gezwungen wurden.
Und genau dasselbe passiert heute auch noch und immer wieder.
Ich will beileibe keine Lanze für die Wehrmacht brechen, auch sind mir viele ihrer Greueltaten bekannt, aber so geht es nicht.
Zumal das alles an irgendeinen dubiosen Film angelehnt ist, der wahrscheinlich ein billiges B-Movie war, weil du ihn ja nicht einmal mehr benennen kannst.
Und davon gibt es Millionen. Millionen kleine, schwachsinnige Filmchen, die nur auf Effekthascherei aus sind. Billige amerikanische Propagandaproduktionen, die nur schwarz und weiß wiedergeben.
So etwas sollte m.E. einem Philosophie Studenten nicht passieren.

Und ich behaupte immer noch, daß jemand, und dazu zähle ich mich selbst auch, der mit seinem Hintern in einer Wohlstandsgesellschaft aufgewachsen ist, der gar nicht verhungern kann, der ein Dach über dem Kopf hat und nie solche existenziellen Sorgen hatte und von Krieg bedroht war, wie die Menschen zu früheren Zeiten, es nicht beurteilen kann, wie sich die Leute damals fühlten. Geschweige denn, kann er sich in solche Menschen hineinversetzen.
Wenn das der Fall wäre, würde es nie wieder Krieg und Massentötungen geben, daraus hätten die Menschen gelernt, doch leider spricht die Realität dagegen.

Und ob Schiller einen Salamander im Meer leben lässt, oder ob jemand sein LI mit einer Knarre im Rücken ein Kind missbrauchen lässt, da sehe ich noch einen gewaltigen Unterschied zwischen.
Und vor allem wehre ich mich gegen die Aussage, daß eine solche Bestie in jedem Menschen steckt.
In deinem Text gibt es nämlich mindestens zwei Bestien. Einmal den Befehlserteilenden und einmal den Ausführenden.
Nein, eine solche Bestie steckt nicht in mir. Nicht mal in meinen schlimmsten Phantasien, obwohl ich in meinen Gedanken sicherlich nicht immer "unschuldig" war.
Deine Meinung in allen Ehren, aber das weise ich ausdrücklich zurück.

Such mir einen von meinen Texten heraus, wo ich den Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebe, wo ich pauschalisiere, mit Ausnahme vielleicht, wo ich humorvoll provozieren will.

Nein, die Aussage in deinem Text ist weder durch Realitäten, noch durch eigene Erfahrung oder Beobachtung inspiriert, sondern spiegelt höchstens ein sehr fragwürdiges Klischee wieder, an dem ich mich persönlich sehr stoße.

Da du aber nicht bereit bist, den Kritikern auch nur einen Schritt entgegen zu kommen, nein, nicht mal dazu bereit bist, einmal auf die vorgebrachten Argumente einzugehen und stur an deinen pauschalen Aussagen festhältst und sie immer noch betont wiederholst, befürchte ich, daß letztendlich jegliche Diskussion in diesem Fall vergeblich ist.

Deshalb soll das auch meine letzte Antwort zu diesem leidigen Thema gewesen sein.


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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