Schweigen des Werwolfs
Schweigen des Werwolfs
Wie nett wir lächeln und reden,
du zeigst dein bestes Gesicht
für mich und alles und jeden,
nur eines sage ich nicht.
Ich sage dir nichts vom Heulen,
das Nachts aus der Kehle dringt,
das nicht nach vertrauten Eulen,
doch eher nach Wölfen klingt.
Ich sage dir nichts von Hauern
und nichts von der Krallen Macht
und nichts von der Augen Lauern
in gräulicher Vollmondnacht.
Ich sage dir nichts von Leiden
und auch nichts von Qual und Mord,
von blutigen Eingeweiden,
von alledem nicht ein Wort.
Wie nett wir reden und lächeln,
du zeigst dein bestes Gesicht.
Bemerkst du ein leises Hecheln,
dann spüre es besser nicht.
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© Ralf Schauerhammer
Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Geändert von Thomas (12.11.2017 um 08:20 Uhr)
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