Thema: Die Vogelfrau
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Alt 03.04.2017, 09:54   #1
juli
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Standard Die Vogelfrau

Die Vogelfrau

An jedem Tage gibt es kein Erkennen
wenn Morgenröte dein Erleben trennt,
du kannst die Ungewissheit nicht benennen,
weil in dir eine fremde Seele brennt.

Doch in den Nächten gibt es ein Erwecken,
denn du veränderst deinen Leib im Raum,
es wachsen Federn, die sich aus dir strecken
verwandelt fliegst du in den Erdensaum.

Als blauer Vogel breitest du die Flügel,
bewegst dich lautlos über Baum und Meer
Gestaltverwandler wollen keine Zügel,
sie sind so frei im Welten hin – und - her.

Maschinen mähen - ganze Wälder brennen!
Roboterpulse pumpen kalten Stahl
in Tiefe und die wilden Tiere rennen,
Gefährliches bohrt seinen Marterpfahl

in Gold und Platin und holt letztes Eisen
dabei wird alles Schutt - es ist der Tod,
was zählen Leben und die alten Weisen?!
Die Elemente kommen aus dem Lot.

Und alle Eulen stellen sich die Frage:
Die Küken in den Nestern haben Flaum -
wer hält in diesen Zeiten noch die Waage
und bietet dem Inferno keinen Raum?

Die Vogelfrau fliegt oben in den Winden,
empfindet Angst und zaubert einen Bann,
Maschinen werden rostig und verschwinden -
das Nacht für Nacht - solange sie es kann.

Die Amsel zwitschert in der Morgenröte.
Ein leiser Weckruf für die Zeitungsfrau,
und sie verteilt der Menschen Weltennöte
mit wilden Haaren in der Farbe Blau.


Geändert von juli (08.04.2017 um 09:20 Uhr)
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