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Alt 07.05.2017, 12:36   #6
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heimkehrerin
 
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Ein philosophisches Gustostückerl, lieber Erich!

Ein Plädoyer für das "Beseelt-Sein".

Ich glaube, dass jene Momente, in denen wir uns selbstvergessen ganz im Hier und Jetzt verankert empfinden, tatsächlich solche sind, in denen wir "eins werden" mit der Welt - in dem uns möglichen Rahmen.

Wir sind nicht dazu erschaffen, allumfassend zu sehen und begreifen - und das hat seinen Sinn. Wir wollen so viel - am besten "alles" - verstehen und beherrschen. Wohl, um uns angesichts völliger "Kontrolle" sicher fühlen zu können, denn tief in uns drin ahnen wir alle, dass unser Planet nur ein Sandkörnchen im Weltenstaub darstellt - und wir selbst dementsprechen winzig und machtlos sind. Aber wir ahnen es eben nur - und das ist gut so. Bekämen wir einen Begriff davon, WIE unwichtig wir tatsächlich sind, würden wir das vermutlich nicht verkraften. Also sind unserem Verstand und unserer Wahrnehmung natürliche Grenzen gesetzt, die uns gewissermaßen behüten.

Wenn wir uns also in beseelten Momenten irgendwie "ganz" fühlen, dann, weil wir uns in ihnen von dieser Angst vor dem Unfassbaren freimachen konnten. Nichts davon ist mehr "wichtig" - wir denken nicht mehr; wir fühlen. Und spüren, dass wir jetzt gerade "reich" sind. Und genau da, wo wir sein sollen.

Sehr sehr gerne gelesen!

Lieber Gruß,
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
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