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Alt 09.04.2017, 19:10   #11
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Servus Erich,

jeder kennt solche oder solch ähnliche Menschen.
Manche kennt man von Kindesbeinen an, manche lernt man erst später kennen und bei vielen weiß man nicht um ihre Vorgeschichte, man sieht nur ihr seltsames Verhalten, das sie von allen anderen augenfällig abhebt.

Du beschreibst hier eine mögliche Vorgeschichte, denn dein Protagonist wurde durch seine Kindheit geprägt.
Extrem schüchtern und in sich gekehrt, erlebt er das Geschehen der Welt nur am Rande.
Die weitere Entwicklung ist kein Wunder, denn andere junge Menschen sind kaum empathisch dazu in der Lage, sich in solche Außenseiter hineinzuversetzen, dazu fehlt ihnen noch die Erfahrung.
Der Umgang ab einem gewissen Alter mit Gleichaltrigen prägt einen Menschen meines Erachtens allerdings doch sehr.
Sowohl ihre Sicht auf den Betroffenen, wie auch seine Sicht sind individuelle Wahrheiten und so entwickelt sich der gegenseitige Umgang miteinander.

Da fällt es dem Leidtragenden auch hinterher sehr schwer, Vertrauen zu fassen, wenn er auf erfahrenere Menschen trifft, die wirklich Empathie für ihn aufbringen können.

Ein böser Teufelskreis ist das und je intensiver jemand darin gefangen ist, umso schlimmer für ihn.

Mir fielen spontan ein paar Namen und Gesichter ein, die ich sofort mit deinem Text zu verbinden wusste.

In diesem Sinne ist er authentisch und hat mir gut gefallen, weil er mich ja auch erreicht hat.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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