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Alt 01.01.2017, 12:12   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Angelika!

Sehr gut geschrieben! Ein hervorragendes Gedicht.

"der Jahresabschluss ist ein Jährchen offen." - das ist geradezu genial formuliert! Statt "ist" hätte ich aus sprachmelodischen Gründen "bleibt" genommen, aber das spielt bei dir, wie ich mittlerweile weiß, keine primäre Rolle.

Nur diese Zeile hätte ich anders formuliert - aus denselben Gründen:

"man wartet erst mal ab und setzt auf Hoffen."

Für deine Version ist gerade nach dem Komma sehr viel Mundarbeit nötig, um sie klar zu artikulieren, und um im Rhythmus zu bleiben, muss man das auch noch unangebehm schnell machen. Es geht, keine Frage - aber wenn man es gängiger machen könnte, wozu die unnötige Zungenjonglage?
Mit "Schwulst" hat das nichts zu tun - wenn du mir diesen kleinen Hinweis auf eine deiner Aussagen an anderer Stelle gestattest ...

Ansonsten gibt es hier nur Lobenswertes anzumerken: Das Rhythmische Wechseln der Zeilenlängen bringt Lebendigkeit und Dynamik in den Duktus, die Sprache ist wohlgesetzt und klar, der Inhalt erfrischend aufbereitet und gedanklich anregend, die Sprachbilder lebendig und energiegeladen.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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