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Alt 15.12.2012, 16:54   #8
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asphaltwaldwesen
 
Registriert seit: 31.03.2009
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Beiträge: 961
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Bevor sich hier die Diskussion unnötig erhitzt, möchte ich doch auch noch etwas dazu sagen.

Klar - es ist nie schön, wenn einem vorschnell Eigenschaften oder Motive unterstellt werden, die einen in ein falsches oder unschönes Licht stellen, doch es kommt so oft vor, dass ich mich darüber schon lange nicht mehr wirklich aufregen kann. Ich nehme auch an, dass viele dieser "Einordnungen" eines Gegenübers oder dessen Intentionen schon automatisiert sind. Ergebnis eines eher eng gefassten Weltbildes ev. und dann darf man ja nicht vergessen, wie wenig exakt man über eine Foren-Präsenz tatsächlich wahrnehmbar ist. Fehleinschätzungen liegen da ja in der Natur der Sache. Etwas, das ich persönlich mir möglichst immer vor Augen zu halten versuche in solchen Situationen.

Deshalb sollte so etwas auch nicht allzu persönlich genommen werden.

Vielleicht ist es ja hilfreich, einmal diese vorschnellen Schlüsse am konkreten Beispiel aufzuzeigen - ev. besteht ja da noch für manchereinen Lernbedarf, um in Zukunft auch eigene, unnötige Kränkungen zu verringern.

Zitat:
Zitat von Antigone Beitrag anzeigen
...sondern weil es auf die politische Dichtung abzielt, ihre Verächtlichmachung, ihre angebliche Existenz als Nicht-Lyrik.
Ein Verständnisproblem seitens der Rezensentin. Also nichts, das man persönlich nehmen müsste als Autor. Halb so wild. Kommt immer wieder vor. Kann jedem mal passieren - sei es, weil man das Gedicht nur einmal gelesen hat vor dem Rezensieren und/oder zu flüchtig und/oder mit vorgefasster Erwartungshaltung.

Zitat:
Zitat von Antigone Beitrag anzeigen
Deiner Ansicht nach gehört also Politik nicht zum Leben, und Dichtung soll deiner Ansicht nach nur Persönliches zum Thema haben.
Ein schlichter Fehlschluss. Getroffen aufgrund minimaler Info über ein Gegenüber. Vielleicht auch auf Basis einer bereits entwickelten Vorurteilshaltung, die auf best. Schlüsselwörter oder -reize anspricht. Etwas, das in erster Linie dem Fehlschließenden (wiederholt) Kummer und/oder Ärger bereitet, nicht mir. Jedenfalls solange nicht, als wir uns in einem Forum wie hier als Fremde über den Weg laufen. Wäre es anders, müsste ich das hier als Unterstellung einstufen. So steht hier eben etwas, das falsch ist. Davon soll es im Internet ja reichlich geben.

Zitat:
Zitat von Antigone Beitrag anzeigen
Das sei angeblich schon immer so gewesen, behauptet Falderwald,
Habe ich persönlich so nicht aufgefasst. Ich ordne aber das Gelesene vermutlich auch in wieder andere Erfahrungs- und Bildungshorizonte ein. (Vor allem auch konflikt-freier, nehme ich an). Was gesagt/gemeint wird und was ankommt/gehört wird, ist immer so vielfältig wie die Empfänger es sind.

Zitat:
Zitat von Antigone Beitrag anzeigen
Ich bin nicht über dein lyriktheoretisches Gerüst informiert, und gestatte mir deshalb, dass ich...
Hihi. Funktioniert so nicht, wenn man ehrlich ist, oder? Wir sind hier in einem Forum. Ich kann dir also gar nichts gestatten oder verweigern - das hier ist ein Forum, in dem die Regeln des direkt-sprachlichen Dialoges nicht greifen. Ob ich gestatte oder nicht, kann also als Frage nicht wirklich ernst gemeint sein...

Die Infragestellung meines "Gerüstes" steht da also - ganz ohne, dass auf eine Erlaubnis gewartet wurde - und ist (neben dem Versuch, sich selbst als ausreichend "gerüstet" auszuweisen) die eigentliche Aussage der anschließenden, langen Ausführungen. Dieses Mittel der Foren-Diskussionskultur, welche ja eigentlich nicht wirklich eine solche ist, mag ich persönlich nicht besonders. Ist aber auch kein Beinbruch, weil ebenfalls nicht neu. Und die, die es erkennen, bilden sich dann ohnehin eigenständig ihre Meinung. (Die, die es nicht erkennen, übrigens auch. Ist nun mal so. *lol).

Zitat:
Zitat von Antigone Beitrag anzeigen
Dein Standpunkt ist überhaupt nicht neu in der Geschichte der Literatur, sondern es ist zudem der alte, hochfahrende Standpunkt derjenigen, die glauben, nur sie würden die einzig gültige Literatur machen und alles, was dem nicht entspreche, sei also weder Literatur noch opportun.
Hieße es "DER Standpunkt", wäre nichts dran auszusetzen. Da ja der Text selbst aber schon missverstanden wurde, wird hier logischerweise auch weiter falsch rückgeschlossen, was so nette Eigenschaften wie "hochfahrend" angeht ... im übrigen finde ich grade diesen Absatz am aussagekräftigsten, würde ICH auf dessen Autorin rückschließen wollen bzw. glauben, dies auch nur halbwegs zu können. Glatteis eventuell. Höchstwahrscheinlich sogar. Vielleicht aber auch nicht. Internet(t) eben.

Was ich persönlich tatsächlich aber immer traurig finde, ist dieses Thema der unterschiedlichen "Augenhöhen", das da ein entspanntes Nebeneinander und Verständnis behindert und manche dazu drängt, immer "kampfbereit" in Foren zu agieren, anstatt sich einfach unter andersartigen und -denkenden wohlfühlen zu können. Oder auch einfach mal freundlich nachzufragen, wenn einen da wirklich etwas irritiert.
"Hochfahrende Standpunkte" kann doch m.E. nur jemand als solche wahrnehmen/empfinden (und sich an ihnen stören), wenn er selbst sich "von oben herab" wahrgenommen/behandelt fühlt bzw. wenn das für ihn ein besonders heikles Thema ist.
Das ist hier nirgendwo passiert in meinem Gedicht, ist aber Thema der Reaktion, wie ich es wahrnehme. Das bedaure ich.


LG,

fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (15.12.2012 um 17:10 Uhr)
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