Hi Sy!
In S1 fällt es sehr schwer, in dem langen Satz die richtigen Bezüge herzustellen:
In Z3 hängt das "und was wir hatten" (Komma vor dem "und") seltsam in der Luft, ich finde keinen Bezug dafür.
S2Z1/2 - Nach "Hören" und "Sehen" sollte Komma stehen.
S3Z3 - Die Wiederholung von "wir" könntest du vermeiden: "und nie ein Leid ...".
S5Z2 - "Als wenn" ist sehr gemeinsprachlich. Schön: "Als würden Steine auf uns ...".
Z3 - Nach "schallen" würde ich drei Pünktchen setzen und mit "Verlieren ..." in Z4 einen neuen Satz beginnen.
S6Z2 - Kein Komma nach "knallen".
Z3 - Fragezeichen am Ende.
S7Z3 - Einen Schranken mit Stacheldraht kann ich mir vorstellen - einen "Stacheldraht der Schranken" nicht. Altern.: "und um die Seele wachsen Schranken."
S8Z2 - Entweder: "wir wollen nur den Himmel fangen" oder "wir wollen einfach Sterne fangen".
Interessante Form als Doppelsonett mit vierhebigen Zeilen.
Was ich nicht verstehe: Was ist mit dem "Tüten knallen" der Kinder gemeint? Haschzigaretten rauchen? Wird mit "knallen" neben dem jähen lauten Geräusch nicht eher ein GV uncharmant beschrieben?
Das Gedicht fragt, ob wir zu satt und träge geworden sind, dem Verfall lieber hilflos zusehen und nur den Niedergang verwalten, anstatt uns gegen ihn zu stemmen, weil uns der Wohlstand, die zu lang für selbstverständlich genommene Freiheit degeneriert haben. Wir bleiben untätig und treiben sehenden Auges in den Untergang, weil sich niemand mehr aktiv zuständig und verantwortlich für die Erhaltung der Werte fühlt ...
Gern gelesen!
LG, eKy