Thema: Ungedenken
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Alt 18.04.2017, 15:37   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard Ungedenken

Wie leise doch die Stunden mir verstreichen
in diesem Wechselspiel verschenkter Tage,
wo zärtlich der Verlust und seine Klage
mich himmelsacht umwerben ohnegleichen.

Wär da ein Ziel, ich würde es erreichen,
mich strecken nach dem Licht aus jeder Lage,
doch meine Träume werfen keine Frage
in ihre Möglichkeit, die sie umschleichen.

Was bleibt von mir, wenn sich die Jahre schließen,
wer denkt dereinst an mich und meine Kreise?
Ach, wie so viele, die ihr Sein verließen

und nichts zuwege brachten, werd ich enden,
und niemand wird sich fragen, welcher Weise
ich gerne lauschte, um mich zu verschwenden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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