Thema: Vollrausch
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Alt 09.05.2014, 18:05   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo Narvik,

du hast es richtig erkannt. Es war ein Versuch meinerseits. Ob diese Form jetzt mit dem gewählten Thema konform geht, kann man durchaus subjektiv beurteilen.
Schade, dass ich deinen Geschmack damit nicht treffen konnte.
Ein anderer Dichter aus dem Forum war davon auch nicht begeistert, wie er mich per PN wissen ließ, das finde ich auch in Ordnung.
Vielleicht lesen wir uns ja bei meinem nächsten Versuch in dieser Versform wieder und das weiß dann besser zu gefallen.

Vielen Dank für deinen Kommentar...


Moin Lailany,

da freue ich mich doch zuerst einmal über das Lob bezüglich Form und Sprache.

Wie schon weiter oben erwähnt, war es für mich auch der erste ernstgemeinte Gehversuch in dieser Form.
Es hat auch eine Weile gedauert, bis er so da stand. Üblicherweise schreibe ich meine Texte fast immer in einem Rutsch, doch an diesem habe ich ein paar Tage lang gefeilt.

Wie du siehst, hat Claudi deinen Ruf vernommen. Sie hat sich wohl vorher nicht getraut...

Und gerne bin ich bereit, eure Anregung mit der letzten Zeile anzunehmen, wenn ihr es denn nun gerne schärfer hättet.
Dazu noch ganz unten als Nachtrag eine kleine, aber wahre Geschichte.

Ich freue mich, dass dir der Text so gut gefallen hat und bedanke mich für deine Gedanken...


Hi Claudi,

ja, was soll ich sagen?
Lailany hatte dich ja quasi schon als Spezialistin für diese Form angekündigt und dann so einen überwältigenden Kommentar zu bekommen, das erschlägt schon fast.

Zuerst einmal sage ich dir, Volltreffer, Schiff versenkt! Das ist tatsächlich die Struktur des ersten Verses von Goethes Reineke Fuchs:

"Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten..."

Wenn sich jemand für hexametrische Dichtung interessiert, kommt er an diesem Werk nicht vorbei.
Mit Goethe würde ich das auch gerne besprechen, doch mit dir macht es mehr Spaß, ich glaube er würde nicht so schwärmen, damit ich nicht abhebe.

Die Idee für "neuerotisch" ist mir gekommen, als mir das Lied "Neuromancer" von Billy Idol einfiel. (Wenn ich es finde, setze ich gleich mal einen Link in unserem Musikfaden.)
Ich dachte mir, wenn es einen "Neuromantiker" gibt, dann gibt es auch "neuromantisch" und warum dann nicht auch "neuerotisch", was ich dann hier verwendete. Es freut mich sehr, dass dir der so gut gefällt.

Dein Vorschlag gefällt mir und ist stilistisch wesentlich besser, als diese Zeile mit "und" beginnen zu lassen, obwohl ich mich nicht davor scheue, "und" am Zeilenanfang zu verwenden, aber wenn man es vermeiden kann, so wie hier, dann ist es besser. Ich werde das gerne so übernehmen.

Ich bin jederzeit bereit, an einem Text zu arbeiten, wenn er dadurch gewinnt, also wenn du magst, können wir uns über eventuelle Vorschläge gerne weiter austauschen.

Du darfst dich gerne wieder hier eintragen, denn dein Kommentar war äußerst konstruktiv und am Text interessiert, wofür ich mich auch ganz herzlich bei dir bedanken möchte...


Ich bedanke mich für eure Gedanken und Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


Und weil das hier so ein netter Austausch ist und Lailany und ich eine zeitlang denselben Beruf ausübten, hier noch die schon o. a. kleine, aber wahre Geschichte.


Ich saß in meinem Taxi auf der Nachtschicht und bekam per Funk einen Auftrag vermittelt.
An der Zieladresse angekommen, stieg eine sympathische junge Frau ein und nannte mir ihr Fahrtziel.
Ich fuhr los und da die Straßen in der Gegend, wo mein Fahrgast wohnte, in einem miserablen Zustand waren und zudem noch bucklige Bahngleise dazu kamen, fuhr ich entsprechend vorsichtig, um mein Fahrzeug nicht zu beschädigen. Ganz sachte und mit viel Gefühl wich ich den Schlaglöchern aus und über die Bahnschienen hob ich den Wagen quasi ganz sanft Rad für Rad.
Mein Fahrgast lächelte und sagte darauf: "Gehen Sie auch so zärtlich mit ihren Frauen um?"
"Im Allgemeinen schon", antwortete ich, " es sei denn, sie wollen etwas anders."
"Schade", sagte sie nach einem Blick auf meine rechte Hand, "dass Sie schon verheiratet sind."

So viel also zur Zärtlichkeit.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (09.05.2014 um 19:10 Uhr) Grund: Fehlerteufelchen
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