Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05.01.2015, 21:31   #10
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
Standard

Hallo Falderwald,

für dich gilt das selbe wie für Claudi. Durch die vielen Stäbe drehst du dir die Daumenschrauben erst so eng. Du hast also kein Recht dich zu beschweren. Dadurch zwingst du den Text auch erst eine Form, in die man was zwingen kann. Zwei Hebungen mit Zäsur und wieder zwei Hebungen ist ja nicht viel an Vorgaben. Aber auch du gibst die Bewegung und die Freiheit auf, die die diversen Varianten der Stäbe bilden (können). Du hast dadurch auch nur drei Möglichkeiten. Dadurch wirkt das Gedicht auch so gezwungen.
Was ich bei dir aber öfter vermisse sind die Zäsuren in der Mitte. Vielleicht sind sie so schwach, dass ich sie nicht erkenne, aber bis inklusive dem dritten kann ich gar keine sehen und im 5. fehlt sie auch. Zwei Worte zu trennen, die zusammengehören geht ja nicht. und eine metrische Zäsur in einer Form, die quasi frei von festen Metren ist, funktionieren in meinen Augen nicht. (Die Zäsuren fehlen m.E. noch öfter, aber es bringt ja nichts, das an jeder Stelle aufzuzeigen, falls es so reichen sollte.)
Das Problem der Pointe ist, glaube ich, nicht der fehlende Reim (ein Witz, der nicht vom Onkel Fritz ist, ist ja auch nicht gereimt), sondern, dass sie viel zu früh anfängt. Ein Drittel des Gedichts ist die Pointe. Das ist in meinen Augen zu viel...

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
Nachteule ist offline   Mit Zitat antworten