Hallo Louis,
schönes Sonett, wenn auch von der klassischen Form des 5-hebigen Jambus' abweichend.
Aber das ist ja erlaubt.
Der Dichter hat Recht. Für die kleinen Schönheiten haben wir Menschen keine Augen mehr.
Alles, was uns die Natur zu schenken und zu bieten hat, ist nichts mehr wert.
Ist ja alles normal und vorhanden, also warum sich darüber Gedanken machen?
Vielleicht sind die Dichter wirklich die letzten, die das, was Mutter Natur so zu bieten hat, noch entsprechend würdigen können.
Eigentlich muss man nur hinschauen und die Augen offen halten, schon offenbart sich einem die ganze Schönheit.
Wer dann noch die Fähigkeit besitzt, dies in schöne Worte zu kleiden, der ist wohl ein Dichter.
Ja, im Tode sind alle gleich. Dort schwinden alle Probleme, alles Schöne und es wird alles unwichtig.
Das ist wirklich die Frage. Und das tun sich die Menschen selbst an.
Sie glauben etwas zu versäumen, ihr Leben mit Umwichtigem zu verschwenden.
Die Lieblingssendung im TV ist wahrscheinlich wichtiger, als der schöne Sonnenuntergang.
Sie wissen ja gar nicht, was sie sich durch ihre Unaufmerksamkeit, oder besser gesagt Gleichgültigkeit, alles entgehen lassen.
Selbstbetrug ist da noch milde ausgedrückt.
Einfältigkeit passt da schon besser.
Kleine Metrikunebenheit in S2/Z2:
Erzählungen des Lebens,
selbst den geringen.
xXxXxXxX
xxXx
Da fehlt eine unbetonte Silbe zwischen "selbst" und "den".
Da könntest du z.B. ein "noch" einsetzen.
Erzählungen des Lebens, selbst noch den geringen.
xXxXxXxXxXxXx
Insgesamt ein schönes Sonett, welches mir gut gefallen hat.
Ein vorgehaltener Spiegel ohne den moralisch erhobenen Zeigefinger.
Gerne gelesen und kommentiert...
Liebe Grüße
Bis bald
Falderwald