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Alt 09.02.2016, 15:23   #1
wolo von thurland
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Standard Mal Hähnchen, mal Schwein

Ich denke, dass sie andre auch so anschaut,
als wär sie dies-, nicht jenseits von der Theke.
Ihr Lachen macht, dass nichts an mich sich rantraut,
was schlecht entsorgt im Mist des Alltags stäke.

Ihr Gute-Laune-törn-mich-an-Gesicht
ist kostenfrei, sie schenkt es her,
und wenn da einer traurig wär,
er würde fröhlich, wenn sie spricht:

„Beim Leberkäse gibt‘s nur ‚Pizza‘, leider“,
und „Hähnchen oder Schwein die Frikadelle?“.
Er sieht nur sie, der Hähnchen-Schwein-Entscheider,
und tritt gedankenmässig auf der Stelle.

Was kümmert ihn das Hackefleisch-Gericht?
Er brummelt „Schwein“, so nebenher,
denn hinter ihm, da steht schon wer,
und irgendwann macht auch der Laden dicht.

Doch anderntags, da steht er brav und bieder
erneut an ihrer Theke, lauscht dem Klange
der unbeschwerten Stimme, kauft sich wieder
das, was er gar nicht braucht, im Überschwange.

Ach, könnt ich mir ihr Lachen kaufen!
Würd ein Vermögen dafür geben!
So komm ich täglich angelaufen
und hol mir, was man braucht zum Leben.

Naja, das Lachen ist es nicht allein.
Auch ihr Gesicht
fällt ins Gewicht
und überhaupt, ihr ahnt es schon,
die ganze fröhliche Person,
die munter fragt: Was darf‘s denn sein?
Ich sag mal Hähnchen und mal Schwein.

Geändert von wolo von thurland (14.02.2016 um 13:05 Uhr)
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