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Alt 28.07.2011, 18:42   #7
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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Beiträge: 4.893
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Hallo Stimme der Vernunft,

da scheint ja wirklich etwas unter den Nägeln gebrannt zu haben....
nix los im forum? na ja. nimms nicht tragisch: sommerloch + saure -gurken-zeit + möglicherweise "formtief" bei manchen usern ergibt: akuten Kommentarmangel.
ist wie mit dem sex in der ehe: es kann nicht immer nur "heiß" hergehen!
gut dümpeln will auch gelernt sein!

also gleich mal vorweg: ich habe mich nicht geärgert! (warum sollte man auch sich selber ärgern? -wäre doch viel vernünftger, man ärgerte wen anderen - da hätte man wenigstens was davon! )

es ist dir auch nicht gelungen, der "böse" zu werden für mich - nach meiner sicht der dinge gibt es nur ganz, ganz wenige, wirklich "böse" menschen - aber ziemlich viele irrtümer, missverständnisse, durcheinander, unklare verhältnisse und verwirrung...

daraus resultieren in der folge jede menge zorn, ärger, aggression niedergeschlagenheit, langeweile... unerfüllte grundbedürfnisse fordern lautstark ihr recht. manchmal auch durch provokation.
wir brauchen kontakt!
also: besser den lehrer ärgern als gar nicht wahrgenommen werden.
und: besser dem sitznachbarn eine runterhauen und auch selber eine kriegen - als gar keinen berührung!
denn : langeweile ist schlimmer als der tod!
oh ja, das kenne ich...

manchmal ist an den missverhältnissen auch reine dummheit schuld
insoferne kann ich den weltreligionenn auch keine "schuld" anlasten für den blödsinn, den die menschen damit anstellen.
oder kann das buttermesser etwas dafür, wenn ich mir beim brotstreichen damit ins auge fahre?
aber so sind die menschen oft: sie erfinden buttermesser und tun sich damit weh, und dann muss ( genau wie bei den dreijährigen) das böse, böse messer an der wunde "schuld" sein...
ich plädiere hiermit öffentlich für den freispruch aller buttermesser und aller weltreligionen!
die menschen sind dämlich, sonst gar nix!

kluge leute nützen ihre werkzeuge nämlich dazu, um etwas kluges damit anzustellen. ich finde es wirklich eigenartig, dass pfarrer, nonnen, usw...immer als eine art "versager" dargestellt werden, und zwar pars pro toto!
da gab und gibt es aber auch wirkliche imponierende, großartige menschen darunter. (und schwachköpfe gibts, nebenbei bemerkt auch anderswo!)

das problem, das die gesellschaft mit den amtsträgern hat, ist ein anderes:
irgendetwas in uns wünscht sich (vielleicht das kleine kind in uns, das immer noch seine liebe mami und seinen lieben papi sucht?), dass es diese "übermama" , diesen "überpapa" geben sollte - statt dessen trifft es nur auf das, was es auch selber ist: ein mit mängeln und fehlern behafteter erwachsener!

und nichts stört uns so sehr, wie unsere eigenen fehlern bei anderen.
nichts muss ich daher mehr am anderen bekämpfen als das, was ich mir selber nicht erlauben kann!
ins feuer mit allen ketzern!

sagte ich, du wärest erhaben über irgendwas?
nö! ich meinte doch : ich bin es nicht!
(und das, was man von sich am wenigsten annimmt, das ist man dann oft am allermeisten)

dass du dich um das lernen bemühst, ist eine tolle sache. ich denke, das ist ein zeichen von klugheit. mehr kann man, glaube ich, auch nicht tun:
versuchen, dazuzulernen.

dennoch wird nicht alles zu verstehen sein.
irgendwo gibt es wohl einen punkt, wo jeder mensch - sich selber und auch den anderen - immer ein rätsel ist und auch bleiben wird.

letztlich geht es vielleicht gar nicht so sehr darum, die richtigen antworten zu wissen, sondern darum, die richtigen fragen zu stellen.

für mich drückt sich diese haltung in dem einem satz aus :

quo vadis, domine?

ob das nun die anrufung einer höheren macht ist oder der auftrag ans eigene unterbewusstsein, nach lösungen zu suchen, gleichwie:
wichtig ist vielmehr, dass der blick in die zukunft gerichtet wird!

wohin soll es gehen? was könnte gut sein?
über vergangenes zu streiten, ist sinnlos.
seitenhiebe und rundumschläge verteilen ist auch sinnlos.

übrigens möchte ich noch was ergänzen: ich denke, ich habe dein gedicht gar nicht "zerredet" - denn die einzelnen worte und sätze ließ ich doch ziemlich unberührt. mir schien nur das thema, das da angerissen wurde, einer umfangreicheren erörterung würdig.

so viel zeit musste sein! auch im sommerloch!

meine seele ist übrigens nicht verhandelbar - und lieber verschenke ich sie in teilen, als sie zu verkaufen. dafür zahlt mir der teufel einfach zu schlecht!

liebe grüße,
larin
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