Thema: Erleben
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Alt 16.10.2009, 14:12   #10
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Hi, Feingeist!

Die "Unreinheit" der letzten Str. ist - wie du mir zutrautest (danke) - bewußt gesetzt, um die Conclusio zu betonen.

Allerdings gestehe ich freimütig, nicht zu wissen, was eine Anapher ist, und für Wikipedia bin ich zu faul (=bin ein Computeridiot! Kann Forensurfen nur, weil's mir jemand gezeigt hat). Vielleicht klärst du mich mal auf, wenn du dich pädagogisch berufen fühlst. (Schmunzel...)

Zudem bin ich intuitiver Schreiberling. So'n Gedicht dauert maximal eine halbe Stunde, nur an Details wird dann noch gefeilt. Hab's nie gelernt oder bin in Fachtermini zur Materie beschlagen. Solcher Lapsus ficht mich allerdings nicht an - ich geb dennoch irgendwie hier meinen Senf dazu.

Deine Sig. erwähnt Rilke - die Flamingos aus "Neue Gedichte". Rilke ist mein erklärter Liebling, mein Leitstern, mein unerreichbares Vorbild! Meines bescheidenen Erachtens hat niemals vor ihm oder seither je wieder eine solch perfekte Lyrik geschaffen: Unerreicht in Sprachgebrauch, Wortmelodie, Satzfindung, Stil und Reimen!
Sei's drum, dass manche mich einen ewigen Epigonen schimpfen! Ich bin stolz darauf, diesem Genie nacheifern zu dürfen, das sich doch tatsächlich selbst immer als "einen verzweifelt Ringenden in Sachen Lyrik" bezeichnet hat!
Meine Lieblingsgedichte: Römische Fontäne, Der Schwan, Die Gazelle, Sonett XXIX aus "Sonette an Orpheus, Teil II", Zwischen Tag und Traum, Der Pavillon, Der Apfelgarten, Der Fremde, Der Ball, Die Heilige, Kindheit, Herbsttag, Herbst, Der Abend ist mein Buch..., Einsamkeit, Der blinde Knabe, Abendläuten,...und viele, viele andere.
Ich bin kein gläubiger Mensch, aber selbst seine inbrünstig religiösen Texte weiß ich ob ihrer sprachlichen Schönheit und Unmittelbarkeit zu genießen!

Ich selbst habe auch schon (4) bescheidene Büchlein geschrieben und arbeite grade am 5., aber Rilke...ach es tut so weh zu wissen, dass man nie SO groß sein KANN! Und dennoch - keinen Augenblick wollte ich SEINE Größe in meinem Leben missen!!!

Ich glaube in dir jemanden gefunden zu haben, der dies verstehen kann!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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