Thema: Große Mutter
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 05.12.2016, 17:02   #7
Felix
Gesperrt
 
Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
Standard

Hallo Angelika,
bitte nimm es mir ab: Die Pachamama der Inkas ist mir bisher noch nicht unter gekommen. Erstaunlich bei meiner "Wanderung" durch verschiedene Schöpfungsmythen war, dass ich Goethes Schlusswort in Faust II: "Das ewig Weibliche zieht uns hinan" und eine Szene, in der Faust zum Urgrund allen Seins unterwegs ist und beinahe schaudernd erkennt: "Die Mütter sinds...".
Die "Machart" - sechshebige trochäische Verse und ab und zu vorkommende Alliterationen - , das hat wohl ein bisschen das "Studium" der Kalevala (finnischen Nationalepos) und der Edda abgefärbt.
Die Dich störende Conclusio: Ich selbst gehöre nicht zu den Gläubigen, bin ein Abtrünniger und Zweifler. Mir fiel z.B. beim jüdisch/christlichen (bis hin zum muslimischen) Schöpfungsmythos auf, dass sie allesamt von Männern geschrieben worden sind, wesentlich ältere Mythen - die allesamt von weiblichen Gottheiten beherrscht wurden - sorgfältig ausradiert, eine Reihe von Göttinnen (wenn sie überhaupt noch vorkamen) zu Hexen degradiert worden sind; Ein Thema meines Gedichts ist, dass die "Große Mutter" auch so was Schönes wie die Farben "erfunden" hat (in der Bibel - nix davon) und der Regenbogen (der laut Bibel an das Bündnis zwischen den paar Erretteten nach der Sintflut mit Jahwe - der hat die Überschwemmung schließlich produziert -, ist lange vor der Bibel z.B. der Göttin Iris zuzuordnen.
Mir geht es bei "Glaube" um den Glauben an eine Muttergottheit (der den Tatsachen viel näher käme. wenn schon geglaubt werden soll, bei "Hoffnung" um die Hoffnung, dass die Frauen merken, wie sie von den Patriarchen weggeschubst wurden, bei "Liebe" um den Glauben und die Hoffnung, dass die Frauen stolz darauf sein können, dass alle Liebes-Götter eigentlich Liebesgöttinnen sind.
Liebe Grüße,
Felix

Geändert von Felix (05.12.2016 um 17:32 Uhr)
Felix ist offline   Mit Zitat antworten