Thema: Nachtschatten
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.12.2017, 11:59   #6
Christian Wolf
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 149
Standard

Hallo,

kann mich dem nur anschließen!

Mir gefällt der schwankende Rhythmus,
die Flügel und wann immer der Alb kommt.
Ich konnte das Ganze für mich nicht so recht ordnen, aber vl. ja, vl. wenn meine Träume, wie früher mich noch verstören würden, solange niemand stirbt bin ich höchstens viel zu oft verwirrt. Deshalb ist bei mir die Rache aus dem Schlaf (in den Tag?) nicht ganz aufgegangen, trotz allem würde ich mir aber wünschen, dass das Gedicht keine sichere Burg baut sondern weiterfliegt und die griechische Heroik nicht verkieselt. Aber so sind wir eben zwischen Göttern und Dämonen und wollten nur ein sicherer König leichten Herzens sein? Ich finde nicht alles passt eben so thematisch zusammen aber als Traumgedicht muss es das auch nicht. Ich finde es außerordentlich poetisch und mystisch, archaisch originell. Der Neues schafft, den altes stützt, der baut sich höher hinauf. Ich werde es noch einmal lesen. Meine subjektive Kritik der Bilder tut der Mystik deines Gedichts ja keinen Abbruch! Der Heroldsstab stört mich noch ein wenig- so einfach sich auf ihn zu stützen- und die Erbschuld ist mir nicht präzise genug das Böse, die Schuldhaftigkeit an sich, wo ein Traum ja etwas ganz persönlich ,,verschuldetes" ist (?), aber wie gesagt, ich lese es nocheinmal und es zeigt in jedem Fall von großer Originalität und von Können im Metrum und deine Emotionalität war nie angezweifelt. ��

Nächster Versuch:
doch, wenn man nicht vom Traum ausgeht, ist er nur das
Zwischenglied von Schmerz und Rache und endet im Tag.
Freilich kehrt der Schmerz zurück.
Nicht mehr verletzt werden können,
der Heroldsstab, aus dem Paradies ins Böse und ins Leid der Seöbstentfremdung geworfen, in den Sturm, bleibt nur ein Glaube, Urvertrauen noch dem Leben gegenüber, mitzuschwimmen, einzustimmen und sanft gerollt, gewiegt zu werden in den Fluten, aber die Vergangenheit, der abdolute und der pers. Sündenfall bestehen fort. Es geht gar nicht um den Traum, es geht um das Leben, um Tag und Nacht, Selbstergreifung und geworfen sein und dass die Steine die wir rollen über den eigenen Leib eines Tages zur Burg werden, eines Tages zu neuer Unschuld führen, im Hafen unserer Sicherheit. Wohl sind die Bilder vl. immernoch nicht lupenrein thematisch, aber menschlich, sinnbildlich -und man sollte Gedichte/ Bilder nur werten, wenn man sie auch gefühlt hat- eins a! Wunderbares Konstrukt!

PS: Hoffe du verstehst was ich meine!
Von Alb- Mittelalter, zu Erinnyen- Griech., zum einfachen Menschen, zum Kieselstein, von Alb, Christ zum endlich griechisch wie weltlich immunisierten Menschen- Punkt (doch ein bisschen Deus Ex Machina, der Wurf mit dem Heroldsstab für mich (oder ich verstehe den Ort in uns wo wir ihn finden können nicht)). Aber nochmal gelesen, du schriebst ,,gedanklich"- du gabst dir selbst ein Bild der Friedenschließung, der Magie der Liebe und des ruhigen Schlafs- passt!

Dann bin ich zwischen Sisyphos und auf dem Berg wartet-
Mittelalter, dann die Burg von Mykene.

Alles wie man sieht schlüssig und doch gerade beim unverständigen Lesen etwas konträr im Weltgefühl- mag der Wirrnis des Träumens geschuldet sein, dem Chaos der Welten.

Liebe Grüße,
Christian
__________________
wenn ich mein Leben auslass, geht es den Bach runter

Geändert von Christian Wolf (17.12.2017 um 12:31 Uhr)
Christian Wolf ist offline   Mit Zitat antworten