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Alt 21.10.2010, 02:33   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi gin,

ok, die armen Ostfriesen haben ja nun schon genug abbekommen, so daß wir hier nicht weiter auf sie einprügeln wollen.
Aber diese offene Welt kann manchmal auch eine ziemlich verkehrte Welt sein, zumindest scheint es so, denn es gibt ja bekanntlich immer verschiedene Standpunkte und damit Betrachtungsweisen. Und was liegt da näher, als dies einmal satirisch aufs Korn zu nehmen?
Wenn dir das gefallen hat und ein Schmunzeln entlocken konnte, dann freut mich das natürlich...

Bitte unten weiter lesen...


Moin Limes,

in dieser Antwort gehe ich jetzt mal nur auf das Formale ein. Zum Inhaltllichen äußere ich mich noch einmal gesondert weiter unten.

Ich kann deinen Vorschlag zu Strophe 1 jetzt irgendwie nicht nachvollziehen.
Wofür braucht es in diesem Satz die Konjunktion "denn"?
Ich habe mich gefragt, wer mag der Lüneburger Heide sein...
Ich finde, der ist vollständig und korrekt und wüsste jetzt auch nicht, was ich daran ändern soll, zumal es auch reimtechnisch wunderbar damit weitergeht.

(Auch) nahm ich schweigend (mit) in Kauf(
es klebt ein Brocken nur im Harz.


An diesen Zeilen werde ich noch mal werkeln, versprochen. Aber das "auch" möchte ich da nicht haben. Das hatte ich schon so ähnlich, jedoch fiel mir später auf, daß ich den Begriff schon zwei Mal verwendete.
Aber dein Hinweis ist in Ordnung, die Zeilen klingen ein wenig unbeholfen und da muss ich noch mal ran.

Bitte lies unten weiter...


Hi zitatbert,

mit dem Text ist es so, wie im richtigen Leben: Manch guter Scherz nimmt oft ein überraschendes Ende.
Den Österreicher lassen wir ruhen und den Schweizer hast du ja nun schon bedichtet, ich bleibe daher bei den Deutschländern...

Es ist heutzutage nicht ganz leicht in Deutschland, zu bestimmten Themen etwas zu sagen, und damit nicht gegen die sogenannte "Political Correctness" zu verstoßen.
Und wem haben wir das zu verdanken. Dem Österreicher (s.o.), aber den wollten wir ja eigentlich ruhen lassen.

Die Zitate habe ich mir durchgelesen. Bitte lies unten weiter...


Noch mal: Hallo zusammen,

lasst mich bitte zunächst etwas zum Titel sagen:

Der Titel "Deutschländer" ist mehrdeutig.
Es handelt sich natürlich nicht um die bekannte Würstchenmarke, obwohl der kleine deutsche Mann und Arbeiter heute durchaus als armes kleines Würstchen... - aber lassen wir das jetzt.
Zum einen soll er Deutschländer benennen, wie z.B. die Ostfriesen oder den imaginären "Lüneburger Heiden", zum anderen Deutsche Länder oder Landschaften, wie den Schwarzwald, Harz usw...
Natürlich darf der oberste Deutschländer nicht fehlen, nämlich der Herr Bundespräsident.
Ebenso meint er aber auch jene Mitbürger, die sich selbst oft scherzhaft als Deutschländer bezeichnen und bei jenen handelt es sich meist um Muslime.

Somit wäre @Limes, der Brückenschlag von Menschen über Landschaften, bis hin zu Kapital und Politik und schließlich zur Religion vielleicht etwas leichter nachvollziehbar, denn die Komplexität des Textes reicht viel tiefer.

Ob der Islam wirklich ein Teil unseres Landes ist, darüber darf diskutiert werden, was ja nun auch ganz öffentlich geschieht.

Warum du, limes, allerdings ausgerechnet Voltaire, der bekannt dafür war, alle Religionen zu verspotten, hier anführst, verstehe ich nicht ganz.
Soweit mir bekannt ist, hat jener das Drama „Mahomet ou le fanatisme“ (Mohammed oder der Fanatismus) verfasst, welches unser ehrenwerter Herr Goethe ins Deutsche übertrug.
Daß er dabei den Islam benutzte, um versteckte Kritik am christlichen Glauben zu üben, macht es nicht glaubhaft, daß er wirklich etwas für diese Religion übrig hatte.
Außerdem hat Voltaire schon anno 1778 das Zeitliche gesegnet und die von norbert aufgeführten Zitate sind alle wesentlich jünger.

Natürlich hat sich die Welt in den letzten 45 Jahren bewegt und viele Dinge haben sich verändert.
Doch was ist mit dem Islam? Hat der sich mit verändert?
Es entsteht manchmal der Eindruck, daß diese Religion sich noch im Mittelalter befindet, sich nicht weiter entwickelt hat und sich auch nicht weiter entwickeln will, um an den alten Strukturen festzuhalten.

Wer kann eine Multikulti-Gesellschaft wollen und dabei jene Religionen integrieren wollen, die permanent Menschenrechtsverletzungen aus Glaubensgründen zulassen und begehen?

Alleine schon die schlechtere Gesellschaftsstellung der Frau widerspricht allen Aufklärungsversuchen in jener (unserer) Welt, die globalisiert werden soll, wogegen sich die islamischen Länder aber vehement und mit Erfolg zur Wehr setzen.

Wie soll das funktionieren, daß Menschen friedlich zusammen leben, die aus völlig unterschiedlichen Gesellschaftssysteme stammen und völlig andere Vorstellungen von Moral und Ehre besitzen und sich deshalb gegenseitig verachten?

Das wird eine schwere Aufgabe für die Politik und deshalb sollte man auch ganz vorsichtig damit umgehen, etwas als Teil eines Ganzen zu bezeichnen, wenn dieser Teil nicht mit der gewachsener Gesellschaftsstruktur konform geht.

Sicher ist nur eines: Dieser Teil ist da und wir müssen damit leben, ob wir das wollen oder nicht.
Und es liegt ganz allein an diesem Teil, ob er ein Teil des Ganzen ist/wird oder nicht.

Dazu gehört Toleranz und diese darf nicht einseitig sein !

Wir sollten froh sein, daß die christliche Kirche sich nicht durchsetzen konnte und wir in einem Land leben, wo Staat und Religion streng getrennt sind.

Übrigens: Auf das Glockengebimmel kann ich auch gerne verzichten.
Vielleicht sollten wir das mal nach Teheran exportieren, um die dortige Toleranz zu bemühen.
Im Gegenzug darf dann der Muezzin täglich fünf Mal sein "Allahu akbar" hier ausrufen.

Das wäre dann gegenseitige Völkerverständigung.
Ich befürchte nur, nach Teheran will niemand hin. Warum nur?


Eigentlich hatte ich nicht vor, eine politische oder religiöse Diskussion zu entfachen, sondern einfach einen satirischen Text mit einem aktuellen Zeitbezug zu verfassen.

Aber manchmal kommt es eben anders...


Vielen Dank für eure Kommentare und Meinungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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