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Alt 04.08.2016, 20:37   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Wozi!

Mein Steinzeitbeispiel war ohnehin von mir selbst schon relativiert worden, es sollte eher ein Bonmot zu den von mir aufgeworfenen soziopsychologischen Fragen sein.

Nicht nur die Wirkung des Islam ist eine verheerende: Fast alle Religionen sind für unzählige Tote verantwortlich. Der Islam ist nur das augenfälligste (und intoleranteste) neuzeitliche Beispiel.
Mancher mag einwenden, wenn die Menschen sich nicht im Namen ihrer Götter abschlachteten, dann hätten sie wohl andere Gründe dafür gefunden und vorgeschoben, oder man hätte einfach die Wahrheit gesagt: Dass es um Macht und Einfluss geht ...

Dennoch enthebt dies die Konfessionen nicht ihrer Verantwortlichkeit, vom Aufruf der extremen Muslime, alle Ungläubigen mit Frau und Kindern abzuschlachten bis hin zum waffensegnenden Pfarrer des sog. zivilisierten Abendlandes, wenn die Staatsjugend zum Menschentöten auszieht (hatte nie jemand ein Problem damit, dass bei den Gegnern der Weltkriege die Priester DESSELBEN Gottes ebenso die Waffen der Feinde segneten??? Wie schizo ist das denn!)...

Nein, Religionen sind so dumm und pervers wie jene, die sie erfinden und/oder missbrauchen. Dabei ist die schlimmste Lüge jene der Güte und Barmherzigkeit: Sicher, viele Gläubige haben ihr Leben der Nächstenliebe verschrieben und unendlich viel Gutes getan - aber taten sie dies wegen ihres Gottes, oder vielmehr (was ich für wahrscheinlicher halte) wegen ihrer altruistischen Persönlichkeitsstruktur!? So arbeiten die Mütter Theresas dieser Erde naiv und brav den Berechnenden in die Hände.
So macht sich eine Religion das Gute und Soziale im Menschen zunutze, indem sie es zum alleinigen Wirken ihres Gottes erklärt - so als könnte es im Menschen ohne den Glauben nichts Moralisches und Anständiges geben. Das zeigen auch die sog. 10 Gebote: Regeln eines funktionierenden Zusammenlebens - für solch einen Konsens zum Wohl eines größeren Ganzen ist kein mahnend erhobener göttlicher Zeigefinger notwendig. Die Pfaffen haben die Moralität der Menschheit einfach in Geiselhaft genommen und zu ihrem persönlichen Verdienst erklärt!

Sebst bei uns löst man sich nur langsam von diesen Vorstellungen - in der doktrinären islamischen Welt beinahe unmöglich: hier wird die Machtposition der Herrschenden seit Jahrhunderten mittels des Glaubens zementiert. Nord-Korea auf religiöser Basis! Ohne Imam ist dort scheinbar kaum noch jemand denk- oder handlungsfähig ...
Vom kulturellen Verlust (Bilderverbot, Musikverbot, Kino- und Theaterverbot und und und ...) ganz zu schweigen ... Sogar an antiken musealen Stätten toben diese Deppen ihre hirnrissige Zerstörungswut aus. Dahinter steht eiskaltes Kalkül: ein Volk ohne kulturgeschichtliche Vergangenheit VOR dem Islam, ohne Bildung, vor allem aber ohne Möglichkeiten der Mitteilung und Verbreitung neuen Wissens ist dem Diktat des Glaubens hilflos ausgeliefert, allein schon, weil es sonst praktisch keine geistigen Lebensziele gibt.
Dank Internet ist das in den letzten Jahren schwieriger geworden, die interne Kritik junger intellektueller Generationen wächst, anonym im Netz verbreitet. Leider gibt es in weiten Teilen der islamischen Welt keinen Strom, und wenn, dann nicht für jeden, von Computern oder verbotenem Internet ganz zu schweigen.

Wie gesagt, der Islam ist das augenfälligste Beispiel, aber ein würdiger Antipode ist das Christentum beileibe nicht! Man sollte auch keinesfalls so schwarzweiß denken ...

LG, eKy
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