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Alt 25.06.2017, 14:14   #13
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Nun, eKy, dann ist ja alles gesagt, und die Worte sprechen für uns.
Dir ist es unter dem Strich egal, was ,,die anderen" von dir halten, ignorierst, was dir nicht gefällt, und lässt ab und zu die Sau fliegen, um Dampf abzulassen, prima. Und wenn man mit dieser ignoranten Haltung bisher gut gefahren ist, dann kann das ja auch ruhig so bleiben.
Gegen die Welt und den Horizont der einzelnen ist natürlich nichts weiter einzuwenden, jeder hat eine andere Aufgaben für sich ausgemacht, und somit ist alles gesagt in der Welt der lyrischen Kleinbiotope. Und so brasselt und bastelt jeder an seinen Privatgedichten mit seinem Privatauftrag herum, sucht ein wenig soziale Anerkennung und knüpft sein Selbstbewusstsein an Klicks, Threads, oder vielleicht sogar schon an einen leisen finanziellen Erfolg.
Davon wollte ich mich gar nicht frei machen. In wieweit die Welt mit bemühten Verbalergüssen zugemüllt wird, mag von anderer Seite aus beurteilt werden.
Interessant ist aber deine bzw. meine Haltung im Kontext zum Zeitgeschehen.
Wie und was haben die Dichter im Jahre 2017 zu verdichten und zu vermelden? Haben sie der Welt überhaupt etwas zu sagen, wollen sie nur kurzweilig unterhalten oder auf klug machen? Wollen sie diese Welt erhalten oder verändern, wenn sie es denn könnten? Haben sie Inhalte oder vom Aussterben bedrohte Formen favorisiert? Was ist die Alltagswahrnehmung von solch einem Schmalspurhobby? Sind Zeitströmungen auszumachen? Gibt es einen künstlerischen Anspruch, ein öffentliches Engagement? Welche Themen haben dominiert, was hat die Zunft geeint, wo haben sich die Lyriker gegenseitig beeinflusst, was sind ihre Ängste und Hoffnungen. Welche neuen Ausdrucksformen haben sie kreiert, wo haben sie die Finger in die Wunden gelegt, oder den Puls der Zeit ertastet? Wo ist ihre Entwickling auszumachen? Welche angebotenen Gedichte werden für die großen Literaturpreise aufgegriffen?
Nun gut, das alles scheint dich nicht weiter zu interessieren, weil du dein privates Ding machst und gefunden hast. In dem, was du mir antwortest, präsentiert sich der selbsternannte Bewahrer einer Sprachästhetik, und wohlmöglich gibt sich hier eine Angst und Motivation zu erkennen, dass sich Sprache durch die Strömung der Zeit verändern könnte. Du tust deinen konservativen poetischen Auftrag kund, der sich u.a. auch in solchen beharrlichen Statements widerspiegelt. Wahrscheinlich muss man das so stoisch betrachten, wenn man einmal solch eine Position für sich gefunden hat. Dann ist da auch schon alles dazu gesagt, und weitere Gedanken erübrigen sich.
Danke für dein Feedback & Lieben Gruß, AZ
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