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Alt 16.12.2011, 17:53   #7
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo, Friedhelm,

als ich meinen Kommentar schrieb, hatte ich davor (zu Hause, ich habe es nicht gepostet), selbst gerade ein Sonett geschrieben - und das hatte ich wohl unbewusst "im Kopf" - ich schrieb also, ohne es zu merken, "Sonett", obwohl es sich ja um gar keines handelt. Entschuldige also bitte den kleinen "gedanklichen" Lapsus.

In meinem Buch fehlt dieses Gedicht von Christian Morgenstern (leider):


An die Geliebte

Sternengold entreiß ich dem nächtlichen All,
schmiede draus ein leuchtendes Diadem,
und um deine züchtige Stirne
flecht ich mit zitternder Hand es, Geliebte!

Sonnengold entwend ich dem Tagesgestirn,
winde draus einen siebenfach strahlenden Ring,
und an deine Hand, die reine,
füg ich in sprachlosem Glück ihn, Geliebte!

Blütenduft erhasch ich und Mondenglanz,
webe draus einen schimmernden Schleier dir,
und um deine Gestalt, die keusche,
lege ich zärtlich und leis ihn, Geliebte!

Was mir etwa entfiel beim wonnigen Werk,
raff ich auf und spinne mir Saiten draus,
süße, selige Weisen tönend -
alle für dich nur, für dich nur.

Ich habe es online bei ht tp://w w w.oppisworld.de/morgen/gedich03.html (Leerzeichen entfernen) gefunden und mir ausgedruckt. Daher "habe" ich es trotzdem.

Der letzte Vers ist einfach wunderbar, wirklich die "Krönung" des ohnehin besonders schönen Gedichts.

Liebe Grüße

Stimme
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