Thema: LAUTERE LYRIK
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Alt 02.03.2016, 19:56   #90
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber eKy,

und wieder zog es mich in Deine Bilderausstellung - natürlich mit dem Sonettband in der Hand.
(Ich erfahre dabei immer ein "eitles Wohlgefühl" mich für wahre Kunst zu interessieren.)

Und wieder war ich voll des Staunens. Du hauchst den Bildern Leben ein.

Zu diesen möchte ich kurz etwas sagen:

Nr. 56 -Dogwood- (Bierstadt)
Die Verse vom tieferen Gedankengut, um nicht am Gewicht der Wirklichkeit zu zerbrechen sind für mich allerhöchste Poesie.

Nr. 59 -Sturm in den Bergen- (Bierstadt)
Das Sonett ist gewaltig (so gut). Das Bild selbst flößt Bangen ein und dieses wird im Gedicht noch emotionaler.

Nr. 63 -Kinder- (V.Serov)
Die darin ersichtiliche und im Sonett verdichtete einstige Artigkeit der Kinder hat mich fast traurig gemacht. So geht es mir aber immer, wenn ich Bücher, Filme oder Bilder jener Zeit lese, anschaue und betrachte. Jedes Mal denke ich an meine Kinder und bin froh, dass sie nicht damals "leben mussten".
Ich weiß, dass es heute und einst sehr viele unglückliche Kinder gibt und gab. Immer gab es die Ärmsten, immer gab es Kriege und Katastrophen. Das meine ich nicht.
Mich betrübt die einstige Strenge und angeforderte "Artigkeit" in der Erziehung.

Nr. 61 -Totenbett- (E. Munch)
Hier hielt ich mich etwas länger auf, weil Dein Sonett sehr berührte.
Vielleicht fiel mir deshalb auf, dass das Wort "Egal" im letzten Vers so gar nicht zu eKy passt. Ich kann es nicht erklären, es fiel mir nur auf.
Vielleicht: "Zu spät, der Tod hat ihn darum betrogen."

Nr. 64 -Junge mit Hund- (E. Manet)
Allerliebst interpretiert!!!
Das wäre z.B. ein Bild, dass ich (wenn ich ganz viele Zimmer hätte und eines davon groß genug für 3000 Bücher und einer freien Wand für Gemälde) mittig von Kinderfotos und Kinderzeichnungen anbringen würde.
(Meine Kinder sind sehr tierlieb, so dass es auch ihnen gefallen würde.)

Vielen Dank nochmals für Freuen, Nachdenken und Genießen.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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