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Alt 23.02.2016, 12:02   #1
wolo von thurland
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Standard Das Zittern des Publikums

Ein Clown von Deutschlands linkem Rande
sucht Gleichgesinnte zwecks Humor.
Verzweifelt, weil er hierzulande
sich einsam fühlt, ja draußen vor.

Er zieht den Bühnenvorhang auf,
schaut raus und merkt: Er ist allein.
Nichts ging zuvor im Vorverkauf,
die Abendkasse bracht nichts ein.

Da kratzt er traurig sich am Bauch
und guckt bekümmert wie ein Frosch.
Sein Ruhm verging wie Schall und Rauch,
trotz Bürgersinn und großer Gosch.

Erbittet er den Ratschluss Gottes,
dass der ihn aus der Patsche zög?
Wählt er die Lösung des Boykottes,
den beileidslosen „Leckt-mich!“-Weg?

Das erste will ihm nicht behagen,
die Bühne ist ihm zu - pseudointellektuell.
Das zweite? Erst in sieben Tagen
da lässt er uns sein Urteil wissen.

Nun zittert hier das Publikum,
obwohl es ihn nicht sehen wollte:
Wird er, ist erst die Woche um,
noch da sein, der so heftig grollte?
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