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Alt 27.09.2015, 10:54   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Servus Erich,

Tatsache ist ja, dass Menschen zu uns kommen, weil sie hier ein anderes System suchen, in dem sie nicht verfolgt werden und in Frieden leben können.
Damit das auch so bleiben kann, setzt dies allerdings voraus, dass der Wille zur Integration auf beiden Seiten vorhanden ist.

Von daher ist das grundsätzliche Schema der Integration also nicht von der Hand zu weisen.
Da dies aber mit der typisch deutschen Gründlichkeit vonstatten gehen muss, ist ein Scheitern dessen wohl abzusehen.

Die Vorstellungen was Integration bedeutet, klaffen weit auseinander, weil kulturelle und religiöse Hintergründe diesen Vorgang sicherlich nicht vereinfachen.

Die ganze Medienkampagne und der Hype gehen mir inzwischen so gründlich auf den Senkel, dass ich davon eigentlich gar nichts mehr hören will.
Die Geschichten vom gut ausgebildeten Einwanderer, der hier nötig gebraucht wird, ist nur dummes Gelaber, da viele der Flüchtlinge Analphabeten sind.
Und wenn man dann Berichte liest, dass der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haselhoff (CDU), für Flüchtlinge Ausnahmen vom Mindestlohn fordert, weil viele mit niedriger Qualifikation den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 € gar nicht erwirtschaften können, dann weiß man doch, wie der Hase läuft und welche Gedankenspiele in Wirklichkeit dahinter stecken.

Wie soll die Integration denn vonstatten gehen, wenn künftig eine Rivalität zwischen der "alten" und der "neuen" Bevölkerung um Arbeitsplätze und günstigen Wohnraum entstehen wird?

Ich persönliche glaube, dass sich unsere verantwortlichen Politiker das alles viel zu einfach vorstellen und auf eine Solidarität und ein Engagement in der Bevölkerung setzen, die bald schon wie ein Furz im Winde verwehen werden, wenn die Leute erst einmal gemerkt haben, was für eine Bürde und Verantwortung ihnen hier diktatorisch aufgezwungen wird.

Die werden sich noch umgucken.

Und dabei geht es nicht darum, Menschen in Not nicht zu helfen, sondern lediglich darum, dass diese Masse nicht zu bewältigen sein wird, vor allem, weil unter den Flüchtlingen nicht nur solche sind, die tatsächlich um ihr Leben fürchten müssen, sondern auch diejenigen, die mit unlauteren Absichten hier hin kommen.

Aber sei es drum, der deutsche Michel ist ja streng obrigkeitshörig, moralisch einwandfrei und ein von christlicher Nächstenliebe geprägtes opportunistisches Arschloch.
Auf solche kann man immer bauen.

Wenn sie sich da mal nicht täuschen...

Der Titel lautete zunächst: "So einfach ist das!", das habe ich dann in "deutschfach" geändert. Ein ungewöhnlicher Neologismus zwar, aber bewusst von mir so gewählt.

Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema. Nicht nur dir verursacht der Inhalt Bauchschmerzen...


Lieber Thomas,

macht man es sich als Dichter nicht zu einfach, wenn man nur oberflächlich liest und den eigentlichen Sinn eines Textes gar nicht zu ergründen versucht?

Und warum die Rechtfertigung im "PS"?

Weil es so schwer ist?

Aber das wissen wir doch selbst. Vor allen Dingen diejenigen, die es wirklich versuchen...

Vielen Dank für die weise Rückmeldung...



Hi Marcy,

ich stimme deinen Worten vorbehaltlos zu.
Da ist noch etwas ganz anderes im Busch, von dem abgelenkt werden muss.

Es wird ja fleißig daran gearbeitet, die Ausbeutung durch das Kapital mit allen Mitteln voranzubringen.
Nehmen wir z.B. TTIP. Das Transatlantische Freihandelsabkommen, das laut Siggi Pop weltweite Maßstäbe setzen soll, lässt die Schwellen- und Entwicklungsländer verarmen und kostet manchmal auch Leben.
Dabei wird es gar nicht benötigt, weil der Güteraustausch zwischen Europa und USA schon längst funktioniert und täglich Waren im Wert von 1,8 Milliarden Dollar über den Atlantik transportiert werden.

Also dient TTIP nur dazu, dem Freihandel ein ideologisches Denkmal zu setzen. Und das auf Kosten der ärmeren Länder.
Und wenn wir einmal in die Geschichtsbücher schauen, dann begründet sich der Reichtum der heutigen Industrieländer nicht auf den Freihandel, sondern durch Protektionismus.

Es ist also Geschichtsverfälschung, wenn sich die USA heute als oberste Fürsprecher des Freihandels aufführen, weil sie ihre Zölle erst abschafften, als sie zur ökonomischen Supermacht wurden und die eigene Industrie zu den Weltmarktführern gehörte und somit die Konkurrenz nicht mehr fürchten musste.

Und die ärmeren Länder sollen heute ohne Schutzzölle auskommen, obwohl es für sie sowieso schwer bis unmöglich ist, eine eigene Industrie aufzubauen, da durch den technologischen Fortschritt die Mindestgröße, die eine Firma haben muss, immer weiter steigt?

Da liegt also, neben vielen anderen, ein Hase im Pfeffer.

Ich warte eigentlich nur noch auf den großen Knall.

Unsere armen Kinder...

Vielen Dank für deinen zustimmenden Kommentar...


Ich bedanke mich für eure Rückmeldungen...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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