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Alt 27.09.2015, 12:52   #7
Bodo Neumann
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Hallo Falderwald,

du wirst deine Erfahrungen gemacht haben, allerdings kann ich bis jetzt in dem, was du Integrationshype nennst, noch nicht erkennen, dass die breite Masse der Deutschen Integration so definiert, wie du sie hier parodierst. Insofern kann ich deiner Satire nicht so recht folgen.
Zitat:
Von daher ist das grundsätzliche Schema der Integration also nicht von der Hand zu weisen.
Das sehe ich ebenso und weiß gar nicht, welche Alternative es dazu geben soll, wenn wir die Fehler der 60er und 70er-Jahre nicht wiederholen wollen, als sich in der Folge der Einwanderungswellen Parallelgesellschaften gebildet haben, weil sowohl Deutsche als auch Einwanderer keine Notwendigkeit für eine Annäherung gesehen haben.
Zitat:
Da dies aber mit der typisch deutschen Gründlichkeit vonstatten gehen muss, ist ein Scheitern dessen wohl abzusehen.
Was ist denn bis jetzt "mit typisch deutscher Gründlichkeit" geschehen? Bisher läuft das Ganze doch eher chaotisch. Flüchtlinge erhalten eine Erstversorgung zur Deckung von Grundbedürfnissen wie Unterkunft, Kleidung, Ernährung. Darüber hinaus werden massiv Sprachkurse und die Möglichkeit gefordert, einer bezahlten Arbeit nachzugehen. Das alles halte ich für das absolute Minimum, wenn von Integration überhaupt die Rede sein soll.

Nun findet Integration naturgemäß auf der untersten Ebene der Gesellschaft, nämlich bei den Individuen, den Familien, Vereinen statt (sonst könnte man ja nicht von Integration reden). Da wird es natürlich vorkommen, dass jemand seinen neuen Nachbarn mit zur Dorfkirmes, zum Karneval oder zum Schlachtekohl nehmen will - weil das für ihn oder sie einfach das Größte ist. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass das staatlich verordnet ist - das ergibt sich halt. Und was ist daran schlimm? Die Zuwanderer können hingehen, sich das ansehen und selbst entscheiden, ob sie sich das nochmal antun wollen oder nicht. Schlimm fände ich es eher, wenn sie nicht dazu eingeladen würden. Deinem Text könnte man entnehmen, dass die Flüchtlinge busweise vom Oktoberfest zum Kölner Dom gekarrt werden, um dort zum Konvertieren überredet zu werden. Das wäre selbstverständlich absolut gaga, aber hast du diesen Eindruck wirklich?
Zitat:
...setzt dies allerdings voraus, dass der Wille zur Integration auf beiden Seiten vorhanden ist.
Und hier muss ich dir wieder beipflichten. Der Wille zur Integration muss auch auf Seiten der Einwanderer vorhanden sein. Damit meinst weder du (vermute ich aufgrund deines Textes einfach mal) noch ich ein Anpassen an "deutsche Leitkultur", aber (wie Erich anmerkte) Respekt vor und Einhaltung der Verfassung und anderer geltenden Gesetze. Basta.

Rein technisch finde ich den Reim "Alphabet - tête à tête" nicht ganz gelungen, weil ich Alphabet wie "Beet" und tête eher wie "hätt" spreche. Dazu könnte vielleicht Wolo mit seinem frankophonen Hintergrund etwas sagen.

lg Bodo
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