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Alt 19.05.2009, 13:31   #7
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
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Hallo budina

Ja, Polarisierung und Provokation können Mittel sein, ein Thema von anderen Seiten oder überhaupt zu betrachten.
Der Titel meines Textes fragt im Grunde nur, was wir mit unserer Kompetenz des Denkens im weiteren Sinn bis dato angefangen haben. Und zwar schon jetzt, nicht erst in ein paar hundert oder tausend Jahren, wenn diese Fragen (und mögliche Antworten) in ähnlicher Weise wiedergekaut werden können, wie heute die Antworten auf das 3.Reich, auf die Kreuzritter oder einige Mehr, die in deren Gegenwart Unheil erzeugten, weil darüber nicht lauter (geläutert) reflektiert wurde!!
Was ich meine: Es gab immer Gründe, dass "Massenwahn" Verderben und Unrecht über die Menschen brachte. Eine "Entschuldigung" danach war immer, das sei der Zeitgeist gewesen, man habe es nicht besser gewusst, man war in "gutem" Glauben (was vor allem Kirchen und Politik heucheln). Der Ausgangspunkt ist immer, immer, immer! der menschliche Irrsinn. (der, der in die Irre geht). Vieles dieses wahnhaften Sinnes wird auf die menschliche Natur zurückgeführt, also dass es menschlich sei, dass es zum Menschsein dazugehöre. Ist ok. Aber nicht, wenn diese Schwäche kuliviert wird!
Die einzige Zeit, etwas, was schlecht ist, zu ändern ist nur die Gegenwart.

Hallo badico

Deine Antwort ist schon ok. und ich verstehe deine Ausführungen. Ich möchte kein Dogma gegen Glauben oder Kirche einbringen.
Du schreibst, dass du eine Idee von der Liebe hast. Also zuerst die Idee, dann die Liebe. Genauso: zuerst eine Idee, darin dann das, was als Gott gedacht wird. Thats it.
Hast du dich schon mal gefragt, warum wir Menschen, wenn wir etwas nicht verstehen oder nicht sehen (hineinsehen) uns trotzdem eine Vorstellung machen? Ein Architekt, der keine Ahnung von Statik hat, hat vielleicht zumindest eine Idee davon und baut in der realen Welt ein Haus damit. Würde es dich wundern, wenn es zusammenkracht?
Religionen aller Coleur gibt es seit tausenden von Jahren. Die Architekten (Gelehrte, Geistliche, usw) bauen mit Ideen. Vielleicht gab und gibt es Inspirationen an Menschen, was "göttlich" sein mag. Doch für den, der nichts weiß, nützt das nichts. Ich meine, was bringt es mir, wenn einer sagt, er könne z.B. rechnen. Ich aber nicht. Und damit ich aber doch etwas von dieser Fähigkeit abbekomme, bete ich den Könner an und stell mir irgendwas unter Zahlen vor (denn ich kenne sie nicht). Mit diesen Vorstellungen "konstruiere" ich ein Haus....
Kannst du dir zugestehen:"Ich weiß nicht, ob es Gott gibt. Aber falls nicht, dann lebe ich ja trotzdem."

Zitat
Das Beschäftigen mit dem eigenen Ich, das erkennen und anerkennen einer Seele, sprich zu akzeptieren, das es so etwas gibt, ist für mich schon eine philosophische Sache.
Dazu kommt für mich noch die Frage...Warum bin ich hier...zufällig, oder von etwas anderem gesteuert und ist dieses andere als Gott zu bezeichen? Und wenn das alles nicht wichtig ist, warum haben wir dann eine Seele?


Das Beschäftigen mit dem eigenen Ich setzt zuerst die Unvoreingenommenheit voraus, dass alles, was darin erdacht und geglaubt wird zur Überprüfung parat steht. Ist es nicht ein Vorurteil zu sagen: Was ich glaube, ist wahr? Ist zu erkennen, dass dies ein Vorurteil ist philosophisches Theoretisieren oder Einsicht?
Was interessiert uns wirklich daran, zu wissen, von woher wir kommen oder gehen? Die Gier? (Neu-Gier) oder die Möglichkeit, uns an die Ewigkeit anzuklinken, zumindest in der Hoffnung.
Was ist Demut? Ohne Harm zu akzeptieren, dass wie einmalig eine bestimmte Zeit im Leben verweilen dürfen? Kennst etwas wahrlich Fügsameres, als diese Vorsehung nicht mutwillig umgehen zu wollen?
Ich weiß nichts von jenem Gott, der sein kann, außer dem, was uns täglich in der Welt offenbart sein mag.
Und ein Gott, der in meiner Vorstellung entstehen kann, den hab ich und Vordenker erschaffen.
Ich möchte abschließend nochmal ausdrücken, dass mein Text nichts über Gott behaupten oder ihn ablehnen will. Der Text handelt vom Menschen!
Noch etwas zu Seele. Bei uns gibt es eine flapsige Idee, dass jemandem der "Lugenbeutel" herausoperiert gehöre, wenn er zu gern und oft schwindelt.
Nur hat man ihn noch nicht im Leib geortet. Aber es muss ihn geben, denn
a) lügt man ja und
b) gibt es da die Idee davon.

Es ist schön, dieses Thema, das ich für sehr wichtig halte (nicht unbedingt mein Gedicht, nur die darin enthaltene Thematik) mal zu besprechen. Da soll aber auf gar keinen Fall ein Dogma damit verbunden werrden.
Ich danke euch für die Kommentare.


Blaugold
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