Thema: Horror-Clowns
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Alt 24.10.2016, 17:50   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Koko!

Von den Ursprüngen von Halloween in heidnischen Feierlichkeiten und Ritualen wusste ich. Das mit den jährlichen Kindsopferungen indes halte ich für übertrieben - da wäre jede Gemeinschaft rein rechnerisch bald ausgestorben, selbst wenn alle Frauen dauerschwanger gewesen wären, rechnet man die allgemeine damalige Kindersterblichkeitsrate dazu!
Wahrscheinlicher ist, dass man sich mit einer einzigen Kindsopferung das Recht erwarb, den Kürbis (Gab es damals überhaupt Kürbisse in Europa?) jedes Jahr rauszustellen, eine ganze Generation lang. Nicht, dass das "besser" wäre im moralischen Sinn, aber da messen wir allzu leicht nach heutigen ethischen Werten. Für die Menschen damals war ein Neugeborenes faktisch noch kein Mensch und obendrein reines Besitztum der Familie. In einer Welt ständiger Gefährdung und potentieller Gewalt mittelt sich der Wert des Lebens und des Individuums an sich herab. Alles war brutaler, die Regeln und Tabus absolut. Dafür muss man heutzutage nach Hinterpersien oder nach Afghanistan reisen - dort (wie anderswo) gibt es diese absolutistischen Clan- und Stammestrukturen noch heute.
Und wenn ein strenger Gott befiehlt - was tun die Ungebildeten und Schwachen nicht alles, um dem Genüge zu tun!?

Das heutige Fest ist erst in Amerika zu dem kleinen Kinderaufstand verkommen, den es heute darstellt. Durch Filme usw. schwappte es dann wieder zurück über den großen Teich! Dank der "Leitkultur"!
Was die Kids heute so dran fasziniert ist natürlich, dass sie mal die "Sau rauslassen" dürfen, tun dürfen, was sonst nach Gesellschaftsregeln verboten ist: Andere erschrecken, Erwachsene herausfordern (und gewinnen!) u.a., im Schutz von Maske und Dunkelheit.
Dass das bei manchen Halbschwachen in groben Unfug ausartet, ist natürlich bedauerlich - aber unvermeidbar!

Früher gab es bei uns die sog. "Unruhnacht", wo die Burschen in der Nacht von Haus zu Hof zogen und alles in die umliegenden Wiesen und Wälder verschleppten, was nicht verstaut und aufgeräumt war. Damit sollten schlampige, nachlässige Bauern bestraft werden. Leider verkam dieser Brauch in unseren Tagen zu allerlei derbem Unsinn, bis es Unfälle und grobe Sachbeschädigungen gab - das hatte mit "Aufräumen" nichts mehr zu tun: Eingeworfene Scheiben, angezündete Scheunen, blockierte Strassen, zerdepperte Blumenkästen, verwüstete Gärten, Schüsse auf Autos aus Luftgewehren - je nach Alkoholspiegel und Unreife der jugendlichen Täter! Vor einigen Jahren wurde dieser Brauch bei uns daher verboten und abgeschafft. Find ich gut.

Ich vermute, irgendwann könnte das auch bei Halloween passieren - aber so lang es für Kinder so attraktiv ist und eine ganze Versorgungsindustrie dran hängt, wird das wohl illusorisch bleiben.

Was diese Horror-Clowns angeht, bin ich ganz bei dir! Die gehören verhaftet und verdonnert, vor allem, wenn sie Waffen dabei haben! Das ist "Terrorismus light"!
Ich hätte Lust, mir eine kleine Gotcha-Pistole zu kaufen und entsprechende Muni auf diese Idioten zu verballern, aber nicht mit Farbe gefüllt, sondern mit Stinktieraroma! (Hämisch Kicher!) Da würde dann auch Flucht und rasches Umziehen nichts helfen: Den Gestank werden sie tagelang nicht mehr los - und sind ertappt!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (24.10.2016 um 22:48 Uhr)
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