Jerusalem - gespiegelt
Jerusalem - gespiegelt
für Simon Sebag Montefiore
Du spiegel stadt - himmlisch weltlich
edel stein des glaubens
in facetten sehn wir uns – engels gesicht & teufelsfratze
so nah dem paradies
so fern der hölle
Die panzer fahren in spuren hethitischer streit wagen
& die bäume wurzeln in ritt siegeln ägyptischer kriegs elefanten
Gott ist gerecht weil es
keinen Gott gibt außer Gott –
der Herr gehört niemandem & jedem
Die zänker in der grabes kirche – der Herr vertreibe sie
wie schon die beutel schneider
aus dem tempel
Zum gebet ruft der muezzin
& juden nicken dazu an der klage mauer
als die nonnen ihr hosianna singen
Der Herr nehme sich ein herz
& schaffe frieden zwischen den himmeln
Da schwärmt Intifada vom tempel berg
durch die alt stadt
die Via Dolorosa entlang zum Golgatha
Wieder werden mauern gebaut
weil geschieden werden muss
was aus demselben stamm wächst
weil sich nur gut hassen kann wer sich gut kennt
Die hoffnung hat nichts irdisches an sich –
sie wächst als rose aus dem blut der geschlachteten
blüht auf den gräbern der jahr tausende &
stirbt jedes jahr an ostern
Um am dritten tage wieder auf zu stehen
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (07.08.2016 um 17:11 Uhr)
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