Zitat:
Zitat von Eisenvorhang
Der tiefste Klang im Wald hat sich geregt,
und plötzlich wird der Ton zu meinem Lachen,
das sich in seiner Jugend schmiegt und legt,
wie Küsse, die einander zweisam machen.
Und fühlen wir der Vögel ersten Schlag,
der flatternd uns Legende wird und zeigt,
wie tief sein Weg in jenem Abendtag
so zart ins Fiebern ferner Orte steigt.
Die Wolken bilden schon die ersten Gassen,
aus warmen Lichtern fallen nun die Düfte,
der Frühling wabert hinter weißen Massen
und reich und nass erwacht die Zeit der Lüfte.
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Hi EV!
Schön und voller Fühl geschrieben.
Ein klein wenig Schleiferei in gewissen Stellen:
Der tiefste Klang im Wald hat sich geregt,
und plötzlich w
ard der Ton zu
unserm Lachen,
das sich
an
meine Jugend schmiegt und legt
wie Küsse, die einander zweisam machen.
Wir fühlen fast der Vögel ersten Schlag,
der flatternd uns Legende wird und zeigt,
wie tief sein Weg in jenem Abend
hag
so zart ins Fiebern ferne
n Sehnens steigt.
Die Wolken bilden schon die ersten Gassen,
aus warmen Lichtern fallen nun die Düfte,
der Frühling wabert hinter weißen Massen
und reich und nass erwacht die Zeit der Lüfte.
Warum?
S1 hätte so einen "roteren" Faden. Dass das LyrIch nicht allein ist, wird gleich mit "unserm Lachen" platziert. Dass es sich sozusagen dem LyrIch an die Jugend scmiegt, suggeriert, dass es ihn wieder jung mache.
Die Personifikation der "Küsse", die "einander zweisam machen", quasi als stellvertretendes Bild dür die Liebenden, ist fast schon eine Metaebene zu viel und könnte manchen Leser verwirren. Aber lassen wir es mal, es ist ein interessantes Wortspiel mit "ein"(ander) und "zwei"(sam).
Dein Satzbeginn in S2 bleibt in der Luft hängen. Beginnt man mit "Und fühlen wir ...", erwartet der Leser irgendwann eine Fortführung: "..., dann (oder: so) begreifen wir ... usw." in dieser oder ähnlicher Art.
Der Abend ist Teil des Tages, es kann also keinen "Abendtag" geben, es sei denn, der ganze Tag bestünde aus Abend, was per definitionem nicht möflich ist. Richtig wäre "abendlicher Tag" oder "des Tages Abend". Beim Spaziergang im Wald befindet man sich aber durchaus in einem "Hag" (poetisches Wort für einen kleinen Wald), und den kann man mit "Abend" durchaus verbinden.
Mit einem "Fiebern ferner Orte" kann ich nichts anfangen. Das sagt nichts aus - oder zu viel, bleibt zu indifferent, zu unerklärt, worauf der Autor hinaus will: Fernweh? Flimmern in der Luft in der Ferne? Hitze? Entfremdung? Ein Sehnen hingegen ist durchaus ein "Fiebern".
Soweit meine Gedanken zu deinem Text, der mir sehr gefallen hat, weil intensiv und berückend in Bildwahl und Formulierung.
LG, eKy