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Alt 14.03.2012, 18:25   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Walther!

Der eine mag behaupten, dies sei schon allzu "konstruiert" und durch seine "Overhanger", die Umbrüche mitten im Gliedsatz, zu zerfahren, zu unverständlich. Die einen.

Die anderen - und dazu möchte ich mich zählen - haben wohl ein umfassenderes Sprachpotential und genießen diese hier zur Perfektion getriebene Technik nachgerade beim Lesen.
Ja, man sollte sich Zeit nehmen - man muss ja nicht hudeln. Erst im stilvoll vorgetragenen Genuss dieser Zeilen eröffnet sich die grenzgeniale Konsquenz, mit der du diese Methode durchhältst und dem Sonett so einen ganz eigenen Sinnerfassungs- und Lautrhythmus aneignest, der erst beim Vortrage so richtig zum Tragen kommt und dem Werk eine flüssige Note verleiht, die es sozusagen in eine gerundete homogene Form gießt.
Höchste handwerkliche Vollendung!

Sehr gern gelesen.

LG, eKy
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