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Alt 15.01.2016, 18:32   #6
Agneta
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Liebe Badico,

ich habe die Geschichte gelesen, weil ich hoffte, nun Poesie über Homosexuelle zu finden oder vielleicht eine Liebesgeschichte.
Was ich hier lese, ist nichts davon.
Es erinnert mich an eine Disco irgendwo am Ballermann, wo eine Frau sich exhibitionierend und aufreizend benimmt um im Vordergrund zu stehen. Die Protagonisten wären hier austauschbar.
Ok, er tat es um genau den Protagonisten, der denjenigen auch wollte, auf sich aufmerksam zu machen. Das erfährt man nach einem langen Weg über nein, nicht erotische, sondern anzügliche Zeilen, dann endlich als erlösenden Schluss.
Für mich eine typische Sex-Sells-Geschichte.
Von Verständnis für Homosexuelle, Hintergründe, sanftes Einfühlen über eine klischeehafte Szene hinaus kann ich hier nichts finden. Von poetischer Verbrämung schon gar nicht.

Dass sich so was gut verkauft, ist verständlich. Klare Worte für die einsame Couch und den, der draufsitzt…, so was kommt heute an.
Bei mir allerdings nicht.
Eine Geschichte für ein Publikum geschrieben, dass sich nicht für Homosexuelle interessiert, sondern das platt- deutliche erotische Szenerie liebt- egal in welcher Besetzung. Die Lederhose, ja, klar, sie hält was aus. Ach jechen…

Hier geht es nicht um Liebe oder literarisch erhöhte Sichtweisen über homosexuelle Liebe. Hier geht es um einen, der sich wie eine Tänzerin an einer Strange aufgeilend benimmt und einen, der drauf anspringt. Das war’s.

Mir ist das zuwenig. Aber es wird sein Publikum haben. Warum auch nicht? Groschenromane wurden auch gekauft…

Da ich seit 40 Jahren mit einem Homosexuellen eng befreundet bin( lange also, bevor es schick war, Homosexuelle als Freunde zu haben) und viele Geschichten von ihm gehört habe, die mir sehr zu Herzen gingen, finde ich es schade, dass dieses hier mehr sein will, als es ist .

LG von Agneta
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