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Alt 13.01.2017, 12:45   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Walther!

Bitterböse - und mir fällt sofort ein Name dazu ein!

Ich bin selbst kein Freund von Religionen, schon gar nicht von den Extremisten, die sie hervorbringen - und da tut sich der Islam zur Zeit leider ganz besonders hervor, und ihre Verbreitungsmethoden für ihre intolerante Botschaft sind absolut indiskutabel!
Gegen diese Irren gehört mit härtesten Bandagen vorgegangen, davon bin ich überzeugt! Inhaltlich gehe ich mit vielen seiner Werke also durchaus konform, auch wenn ich der Ansicht bin, dass die vorhandenen Gesetze durchaus ausreichten, wenn man sie denn konsequent und mit ausreichend Personal anwendete!

Andererseits habe ich dem betreffenden Poeten selbst des öfteren zu vermitteln versucht, dass er mit seinen thematisch ermüdend monotonen lyrischen "Schnellschüssen", wie er sie rechtfertigt, letztlich seiner Sache eher schadet.
Mal ehrlich, wenigstens ab und zu müsste doch ein Gedicht dabei sein, dem man ansieht, dass er sich dabei echte Mühe gegeben hat, oder? Ein Werk, das zeigt, dass er eigentlich passabel dichten kann, wenn ihn kein Furor treibt - aber nein! Immer wieder dieselbe lyrische Radebrecherei! Verquere Konstrukte mit grausigen Inversionen und Verkürzungen, unnatürlich geschraubte Sprache in eher tapsig wirkenden Formulierungen usw...

Irgendwann habe ich es aufgegeben, ihn bezüglich lyrischer Qualität erreichen zu wollen - ihm ist das schnelle Absondern seiner Zorngedanken offensichtlich wichtiger als die poetische Qualität. Dass er sich damit letztlich nur an eigene Bein pinkelt, weil man ihn ob der mangelnden Sprachhabung auch als Argumentator nicht ernst nimmt, war ihm nicht begreiflich zu machen.

Zudem zeigt sich der Leser bei so einer nachhaltigen Verstiegenheit in eine einzige Negativthematik eher unangenehm berührt und denkt sich: Hier wettert ein Fanatiker gegen andere! Er mag sich als Mahner fühlen, als vergeblicher Rufer in der Wüste mangelnder Resonanz - und sich in dieser Rolle mittlerweile so wohl fühlen, dass er für Vernunftsargumente bezüglich seiner Formulierkunst und Themenwahl nicht mehr zugänglich ist.

Die Regel ist doch so einfach: Wenn du mehr Leser haben willst, um eine Botschaft zu verbreiten, bemühe dich um entsprechende lyrische Qualität und wirke nicht zu verbissen und einseitig! Naja, vielleicht lernt er es noch ...

LG, eKy
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