Thema: Nachtschatten
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Alt 03.08.2017, 13:15   #4
juli
Gast
 
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Liebe Chavali,

Schon mehrfach habe ich dieses schöne Gedicht gelesen

Es läßt mich mittaumeln in Gedanken bleibt man bei dem Wort und liest mit Neugier und Anspannung weiter, weil soviel Hoffen und Schwanken und Vergangenes beschrieben werden. Erst später sucht man selbst in seiner Vergangenheit nach Vergleichbarem.

Meine Favoriten hier:

Nachtschatten (aus 2014)

Der Tag beginnt und alle Schatten fliehen,
die in der Nacht mein armes Ich gequält.
Ich hab dem Alb, der mich bezwang, verziehen,
für schwarze Flügel freien Flug gewählt.
ein düsteres aber schönes Bild. Die ganze Strophe nimmt mich voll und ganz ein.

So kann das Tagwerk wieder neu beginnen,
mit Freude und Elan gelingt ein jeder Schritt.
Doch immer wieder zeigen sich Erinnyen,
sie laufen neben mir die Wege mit.
ungewöhnlich die: Erinnyen toll!

Ich will die Rache nicht, die sie begehren,
das alte Leiden muss vergessen sein.
Ich muss mich der Versuchungen erwehren,
mein Herz muss werden wie ein Kieselstein.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen.

Doch nachts, da sitzt der Alb auf meinen Schultern,
er drückt so schwer und beugt mich bis ins Grab.
Ich kranke an der Erbenschuld der Eltern,
gedanklich stütze ich mich auf den Heroldstab.
Aks Kind hatte ich einen traum und wurde wach, ich lag im Dunkeln und es war unheimlich und bedrohlich zugleich! Als Erwachsener ist es um so schlimmer schutzlos zu sein.

Und immer wieder rolle ich den Stein
den Berg hinauf aus weißem Elfenbein.
Mir bleibt nur noch das Urvertrauen,
um endlich eine eigne Burg zu bauen.
Die letzte S. erzählt von Hoffnung und dem Niemalsaufgeben Sowas mag ich.

Ich mag dein ganzes Gedicht.

Liebe Grüße sy

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