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Alt 16.10.2011, 19:55   #8
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo fee,

ich fühle mich auch gar nicht persönlich angegriffen - und da, wo kritik berechtigt ist, soll sie auch gesagt werden.

nur diese generelle hetze geht mir langsam auf den geist.
damit hilft man den kindern nicht weiter.

ich lese gerade ein interessantes buch:
"warum unserer kinder tyrannen werden ( oder: die abschaffung der Kindheit! von Michael Winterhoff)

ich habe den eindruck, dass hier einmal wirklich ein sach-verständiger sich zu wort gemeldet hat.
er plädiert dafür, die kinder wirklich kinder sein zu lassen, d.h. sie nicht zu überfordern, indem man ihnen entscheidungen überlässt, die sie aufgrund ihres reife-und entwicklungsstandes noch gar nicht treffen können.
kinder kinder sein lassen heißt daher auch, ihnen notwendige grenzen zu setzen und ihnen regeln beizubringen, die verbindlich sind- und zwar deshalb, damit sie sich im späteren leben als soziale wesen in einer gemeinschaft zurechtfinden und einordnen können.
viele kinder , so meint er ( und das tut er aufgrund langjähriger beobachtungen als kinderpsychiater) erlangten heutzutage gar nicht mehr die psycho-soziale schulreife und blieben auf dem emotionalen stand von dreijährigen stehen ("ich will alles- und das sofort")
die fallbeispiele, die er dazu anführt, sind leider nur allzu wahr - und ich kenne viele solche aus meiner eigenen praxis ( manchmal sogar schlimmere)

was er auch feststellt, sind rasant um sich greifende bewegungs-und wahrnehmungsdefizite in einem erschreckend zunehmenden prozentsatz.

das trifft sich auch mit meiner beobachtung.
heutige schulanfänger sind unruhiger, unkonzentrierter als noch vor jahren.
texte, die vor 15,20 jahren noch erlesen und verstadnen werden konnten, sind heute viel zu schwer ( und nicht nur deshalb, weil das kind vielleicht eine andre muttersprache hat).
da die kinder ja bereits so in die schule kommen, kannn es ja nicht bloß an dieser liegen und man muss sich fragen: was läuft falsch in der heutigen gesellschaft?
es sieht so aus, als wären heutige ltern vielfach damit überfordert, ein kind zu.erziehen
viel mehr zeit und kraft heutiger lehrer geht daher in die elternarbeit - um diesen zu erklären, was ihre sprösslinge überhaupt brauchen.

"stützen und geben" ist ein schöner begriff,
fördern durch fordern auch.
erziehung durch beziehung ist nahzu ein zauberwort.

wir haben bereits den probeführerschein für 17 jährige.
manchmal denke ich , es wäre auch ein elternführerschein notwendig, denn kinderkriegen, das darf man immer noch - ohne jegliche qualifikationen.

und morgen stürze ich mich wieder hinein in den tumult, wissend, dass hinter mit keiner und an meiner seite nur ganz selten jemand steht.
da braucht man schon einen gaaaanz langen atem.
und darum habe ich jetzt mal ganz tief ausgeatmet - einfach, um wieder luft zu haben......

liebe grüße, larin

Geändert von a.c.larin (16.10.2011 um 19:59 Uhr)
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