Falscher Glaube
Falscher Glaube
Ich hatte falschem Glauben zugeraten:
Der Ausblick auf das Morgen ist Bedrohung.
Tief in der Seele wächst schon die Verrohung,
Im Boden eingebracht sind böse Saaten,
Sie regen sich und wachsen aus zu Taten.
Kein Platz für Innehalten, keine Schonung:
Die Frucht ist Folge und selbst die Entlohnung
Der Wünsche und des Wollens. Das Verraten
Vergisst nicht, sammelt an und fordert ein.
Es wird nie gut und kann nicht heilen, stirbt
Nicht einfach, es hat sieben lange Leben.
Der Götze Goldnes Kalb ist viel zu klein
Für einen Ausgleich: Wer etwas erwirbt,
Ums zu vermehren, dem wird nicht vergeben.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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