Thema: Du
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 23.10.2009, 14:59   #17
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, basse!

Die von dir letzthin angesprochene "Frage des Eindruckschindens" war natürlich rhetorischer Natur, bzw. ausschließlich auf mich und meinen Gedankengang bezogen!
Keinesfalls wollte ich einem Kollegen derlei damit unterstellen. Ich würde eben schon öfter danach gefragt, warum ich in manchen Dingen so wenig weiß, obwohl ich - damit verglichen - so "gut" schreibe und wollte dies hier mal erklärt haben. (Eben faul - alles klar?)
An sich bin ich kein Computermensch, und wenn ich hier schon meine Freizeit "opfere", dann will ich eben nur tun, was mir Freude macht - und das ist nur das Dichten selber, bzw. gute Gedichte anderer genießen!

Soviel dazu. Zurück zum Gedicht des Fadens:

"Du" ist ein reines Kopfgedicht. Eben so, wie ich mir sowas vorstelle. Es ist gut 20 Jahre her, dass ich etwas auch nur annähernd Derartiges selbst empfunden habe, und dies war, abgesehen von seiner Einseitigkeit, eher eine Art romantischer Verschossenheit, in die ich mich bewußt gesteigert habe, weil ich damals noch "wie andere" sein wollte.
Mittlerweile stehe ich zu meiner "adaptiven Soziopathie", wie ich es nenne. Anpassungsfähig deshalb, weil mein Geist vor langem festgestellt hat, dass es sich viel besser unauffällig - und damit auch leichter - leben läßt, wenn man so tut, als wäre man nachhaltig empfindungsfähig, eben so wie andere auch. Ich bin kein Psychopath, dem es Spass macht, zu quälen oder zu töten, ich empfinde bloß nicht wirklich viel für Mitmenschen. Ich kann bestenfalls respektierender Freund sein, nicht mehr. Und Alleinsein stört mich die meiste Zeit überhaupt nicht.
Interessanterweise ist das bei - aus meiner Sicht unschuldigen - Tieren anders: Ich könnte nie aus Spass jagen oder ein Tier quälen - und wer sich an einer Katze vergreift, wird von mir kreuzweise geschlachtet! (Katzennarr - bei so ähnlichen Charakteren naheliegend, oder?)
Dennoch und trotz alledem scheint dieses Gedicht gelungen. Und das von jemandem, der bei diesem emotionalen Spiel praktisch nur lebenslanger Zaungast ist. Nicht übel, wenn ich mich hier auch mal selber loben darf!

Lg, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten